Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Zwischen dem Dorfe und dem Schwarzen Berge ist das Thal 
des Flößbaches tief eingeschnitten. 
Will man dasselbe näher kennen lernen, so steigt man bei der 
östlichsten Häusergruppe des Dorfes, durch eine Pforte des Wildgatters, 
auf steilem Fußpfade bis an den Bach hinunter. Verpaßt man diese 
Pforte und geht man durch die bei den oberen Häusern befindliche 
durch das Wildgatter, so kann man eine köstliche Kletterpartie durch 
den herrlichen Buchenwald den etwa 160 m hohen Steilabhang 
hinunter machen, zu der man etwa 40 Minuten Zeit braucht. Unten 
— am rauschenden Flößbache, der glitzernd und plätschernd über die 
Felsenstufen dahin stürzt, von Himbeer= und Brombeergesträuchen, 
zahlreichen Moosen, Erdbeeren, Farrenkräutern und anderen eingefaßt, 
zu beiden Seiten kostbarer Wald — steigt man, dem Wasser entgegen, 
allmälig aufwärts und kommt nach etwa 1½ Stunde wieder beim 
Göhrener Forsthause an. 
Man kann auch, wenn man von Göhren hinunter gestiegen 
ist, den Flößbach überschreiten und im Bären= (oder Kieferleithen-) 
Grunde in der Richtung nach dem Wieselsteine wieder aufsteigen. Es 
ist dies eine höchst interessante Wanderung in einem unhbesuchten 
Waldthale, und bis zu einer Art Waldzwinger, nahe dem Thalschlusse, 
auch sehr leicht. Von hier aber steigt die Thalwand so jähe in die 
Höhe, daß es eine vollständige Kletterpartie wird, mit der man die 
letzten 150 bis 160 m überwinden muß. Der Hohlweg hat an 
dem Wildzwinger geendet. Von der Sohle des Flößbaches bis zum 
Hochplateau hat man gegen 400 m Steigung zu bewältigen. Bis 
zur Wegkreuzung nach Nordwest zurückgehend, dann nach Nordost 
biegend, erreicht man unschwer den Wieselstein. 
Wer das ganze Flößbachthal besuchen will, tritt entweder von 
Ober-Leutensdorf oder von Bettelgrün in dasselbe ein, und geht über 
Rauschengrund und die Feitmühle längs des Baches aufwärts, eine 
prachtvolle, aber durch die 2½ stündige Dauer doch ermüdende 
Wanderung. 
Vom Göhrener Forsthaus in südwestlicher Richtung, 3 km ent- 
fernt liegt das obere Ende von Böhmisch-Einsiedel, und von diesem 
südöstlich, 2 km weit der Haselstein. Derselbe ist mit einem 
Thurme gekrönt. Man gewann dieselbe Aussicht, und bei Weitem 
malerischer, vom Plateau des Felsen, welches mit wenig Aufwand 
und Mühe hätte zugänglich gemacht werden können. Die noch von 
Wald bedeckte westliche Hälfte der Felsengruppe ist ein interessantes, 
mit Moos und Flechten, Gräsern und Farren, Gestrüpp und einzelnen 
Bäumen bedecktes Gebilde. 
Weit umfassender, ruhiger und anschaulicher ist der Blick auf
	        
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