Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Beim Abstiege nach der Südseite des Berges führen zwei Schneusen, 
und zwischen ihnen ein Waldweg, nach dem breiten Flügel, auf welchem 
ziemlich in der Mitte zwischen den Schneusen das Forsthaus Rothen— 
grube (Hr. Förster Milkis), ein früher viel besuchter Punkt, auf 
kleiner, freier Bergterrasse liegt. 
Von hier bringen zwei Wege nach dem Südfuße des Gebirges, 
der östliche nach Eisenberg, der westliche nach Schimberg, beide an 
schroffer Thalwand hin, beide durch die sorgfältig gepflegten, im herr— 
lichsten Stande befindlichen Buchen- und Nadelholzwaldungen des fürst— 
lichen Thiergartens, welche zu den köstlichsten Waldungen auf dem 
Südabhange des Erzgebirges gehören, wenn sie nicht überhaupt die 
erste Stelle unter denselben einnehmen. 
Der östliche Weg führt bis an das Gatterthor mit der Holz- 
treppe zurück und dann südlich, theils durch Nadelholz, theils durch 
Buchenwald, und sodann längs des jähen Absturzes des tief ein- 
geschnittenen Thalrisses, welcher unmittelbar unter dem Forsthause 
Rothengrube einsetzt und, von einem kleinen Bache auf steiler Felsen- 
treppe durchrieselt, unterhalb des Seeberges, durch den Anschwemmungs- 
schuttkegel seitwärts abgelenkt, in die Ebene eintritt. Je weiter man 
nach der Felsenklippe des Seeberges vorkommt, um so steiler wird 
der Abhang, dessen ganze Böschung man an einer Stelle, wo der 
Wald abgeschlagen ist, mit ihren Felsenecken und Blöcken in ihrer 
vollen Schroffheit vor sich sieht. Ein ganz alpiner Eindruck. 
An der hoch aufgerichteten Klippe des Seeberges biegt der Weg 
östlich um den Bergvorsprung in den Hochwald zurück, um nach 
wiederholten Krümmungen ein zweites, kurz eingeschnittenes Thal zu 
überschreiten und sodann die Waldstraße vom Flößteiche nach Eisen- 
berg zu gewinnen. Die Klippe des Seeberges liegt frei, da der Wald 
um sie herum niedergeschlagen ist; man kann auf einem schmalen 
Steige um sie herum gehen und in beide Seitenthäler hineinblicken. 
Es würde nicht schwer sein, die steil aufgerichteten Felsenplatten zu 
erklimmen. 
Vom Rothengruber Forsthaus bis in das Dorf Eisenberg be- 
darf man auf diesem Wege 1 ½ Stunde. 
Auf dem anderen Wege, welcher westlich vom Forsthause abgeht, 
längs des Abhanges vom Tannichberge, in nahezu südlicher Richtung, 
mit mehreren Schleifen, bis zum Forsthause von Schimberg, und so- 
dann längs des Gebirgsfußes in etwa 400 bis 300 m Meereshöhe 
nach Eisenberg führt, auf herrlichem Waldwege die verschiedenen 
größeren und kleineren Thalriffe überschreitend, braucht man etwa 
2 ½ Stunden.
	        
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