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Buchholzer Thor, dann bis zum Frohnauer Thore, bis zum Mühl-
thore und zuletzt der Theil vom Mühlthore bis zum Wolkensteiner
Thore. Außer diesen fünf Thoren führten noch zwei Pforten aus
der Stadt und siebzehn Thürme verstärkten die Mauer, deren Bau
1540 vollständig beendigt war.
Jetzt stehen von der Stadtmauer nur noch einzelne Theile, be-
sonders auf der Westseite. Von der Stadtbefestigung ist eigentlich
nur noch wenig zu sehen: ein runder Thurm westlich vom Böhmischen
Thore, und zwar nur noch in seinem unteren Theile; eine ehemalige
Bastei am Buchholzer Thore; ein runder und ein viereckiger Thurm
zwischen dem Buchholzer und Frohnauer Thore; eine halbrunde Bastei
zwischen Fleischergasse und Klostergasse; ein runder Thurm gegenüber
dem vormaligen Turnplatze.
Die junge Bergstadt blühte schnell auf, da die Erzgänge sich
während des 16. Jahrhunderts äußerst ergiebig zeigten.
Der Annaberger Bergbau hatte eigentlich schon 1442 auf der
Zeche St. Briccius am Pöhlberge, wo man auf Kupferkieß und Silber-
erze baute, die man „in dem Geyer"“ zu Gute machte, seinen An-
fang genommen. 1498 und 1511 „cstand das Bergwerk in hohem
Flor“ und viele neue Zechen wurden aufgethan. Die berühmtesten
waren: Gottes Gabe, Heilige Kreuz, Himmlisch Heer. Im Jahre
1507 brachte der Annaberger Bergbau 333.000 rh. Gulden Ueber-
schuß. 1503 war die Annaberger Knappschaftslade errichtet und
1509 die Annaberger Bergordnung erlassen worden. — 1536 wurde
„Himmlisch Heer“ fündig, wo ein „braun gediegen Silber" brach,
und dreizehn andere Zechen waren noch wegen großer Ausbeute in
Ruf. Aber 1568 schon war der Bergseegen bedeutend zurückgegangen,
und 1584 am Quartal Crucis geschah es zum ersten Male, daß
keine Ausbeute fiel. 1628 wurde die Annaberger Bürgerschaft sogar
durch eine kurfürstliche Commission angehalten, das „gefallene Berg-
werk zu bauen"“. — Markus Röhling, welche Grube Mitte des 16.
Jahrhunderts außerordentlich große Ausbeute gegeben hatte, verfiel,
und trotzdem er 1870 von Neuem aufgenommen wurde, ist er gegen-
wärtig noch nicht wieder im Freiverbau. Von den in diesem Theile
des Gebirges betriebenen Gruben waren die Fundgrube Mittle Vie-
rung bei Neundorf, wo auf Zinnstein und Schaustufen in einem Rein-
ertrage von etwa 18 000 Mk. gebaut wurde, und der Sct. Michaelis-
stolln am Stadtberge bei Annaberg, wo auf Silber -, Kobalt= und
Nickelerze im Reinertrage von etwa 13.000 Mk. gebaut wurde, bis
in die letzten Jahre die einzigen, welche im Freiverbau waren. Alle
übrigen Gruben bauten nur noch auf Zubuße.
Die reiche Stadt hatte eigene Gerichtsbarkeit und zahlreiche Vor-