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Wittenberger Kapitulation (1547) fiel diese Grenze. Im Jahre 1504
erhielt Buchholz Stadtrechte und den Namen „Sct. Katharinenberg
im Buchholze“, welcher im Laufe der Zeiten auf „Buchholz“ zu-
sammenschrumpfte?).
Buchholz zeigt keine regelmäßige Anlage; Reste früherer Be-
festigung sind kaum nachzuweisen. Die Stadt ist terrassenförmig er-
baut. Sie bietet von der Annaberger Chaussee, vor Allem aber auf
dem Wege von der Hüttenmühle her, den Bärenstein im Hintergrunde,
ein prächtiges Landschaftsbild, in welchem die neuhergestellte, mit
Thurm versehene Stadtkirche der Mittelpunkt ist.
Außer den Zinnwäschen waren um 1500 die Gruben St. Kon-
rad, Heilige Drei Könige u. A. m. überaus ergiebig. Die Stolln
Sct. Paul und Sct. Apollonia gaben die erste Ausbeute. Fast jedes
Jahr entdeckte man neue Silberfundorte; doch Niemand kann angeben,
wo die von dem Chronisten der Stadt, Pfarrer Meltzer angeführten
Ottilien-, St. Andreas-, St. Blasius= und Konradstolln gewesen. Die
Stadt hatte zahlreiche Pochwerke, eine Schmelzhütte und sogar eine
Münze, worauf der Name Münzgasse noch hindeutet. Durch einen
großen Wolkenbruch wurde im Jahre 1565 ein großer Theil der
Gruben unter Wasser gesetzt; die Pest von 1626, sowie die Drang-
sale des dreißigjährigen Krieges gaben dem hiesigen Bergbau den
Todesstoß.
Der Bau der Kirche begann 1504 und dauerte bis 1524, ohne
jedoch die Kirche zur Vollendung zu bringen. Die Anlage derselben
ist nicht winkelrecht; das 26,3 m lange Schiff ist an der einen Seite
16,4, auf der anderen 18 m breit; das schräg angefügte Chor
12,5 m lang, 10 m breit. Erst 1875 bis 1877 wurde die Kirche
durch Baumeister Möckel ausgebaut und mit einem Thurme versehen,
so wie im Innern stylgemäß ausgestattet. Von den alten Fenstern
mit ihren Glasgemälden waren nur noch wenige Ueberreste erhalten.
Der Flügelaltar stammt aus der Kirche des 1539 säaularisirten
Annaberger Franziskanerklosters, aus welchem er 1594 hierher ver-
setzt wurde, wobei einer der vier inneren Flügel verloren ging. Es
sind daher nur noch drei innere und zwei äußere Flügel vorhanden.
Die Darstellung der heiligen Veronika mit dem Schweißtuche „zählt
zu den schönsten Werken deutscher Kunst. Der Kopf des Heilandes
ist von ergreifender, tiefster Wirkung“ (Steche IV, 61). Diese Ge-
mälde sind von Michael Wohlgemuth, dem Lehrmeister Albrecht
Dürer's, und zeichnen sich, wie alle seine Bilder durch Derbheit der
*) Dr. M. Spieß, Beiträge zur Geschichte von Buchholz und seiner
Kirche insbesondere. (Elfter Bericht der Realschule zu Annaberg, 1854.)