Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Das Städtchen liegt auf einer unwirthbaren, baumlosen und 
öden Hochfläche, welche nur an den Rändern von Waldungen um- 
geben, im Norden vom Fichtelberge, im Osten von der Höhe der 
Sonnenwirbelhäuser, im Süden vom Spitzberge begrenzt wird. Die 
nördliche Seite desselben erhebt sich ein wenig, die südliche Seite fällt 
den Quellenbächen des Schwarzwassers entsprechend sanft abwärts. In 
den Umgebungen sind weitläufige Torfgräbereien; sonst ist der größte 
Theil der Hochfläche mit Wiesen bedeckt. 
In nahezu südwestlicher Richtung, 3 km von Gottesgab, licgt 
der Gottesgaber Spitzberg. Vom Wirthshaus der Spitzberghäuser 
geht man auf der Westseite des Berges durch aufgethürmtes Phonolith- 
geröll und Gestrüpp nach dem Gipfel des steil aufragenden Kling- 
steinkegels. Derselbe ist bewaldet, ohne Weg, mühsam zu besteigen, 
bietet aber auf drei Punkten besuchenswerthe Aussichten. Nach Westen 
von da, wo man den Aufstieg genommen, nach Norden auf einer 
freien Stelle der Nordseite, nach Süden und Osten auf einer die 
höchste Spitze des Berges bildenden Felsenklippe. Um die Südseite 
des Berges führt ein Fußsteig mitten durch zahlreiche Sumpfstellen 
und Wasserlöcher hindurch. Kurz unterhalb des Berges hat man an 
einer Holzecke eine vortreffliche Ansicht von Gottesgab, den Fichtelberg 
mit seinem sanften Südabhange als Hintergrund; die hellen Schindel- 
dächer, die dichtgedrängt erscheinenden Häuser 2c. erinnern an ein 
Alpendorf auf hochgelegenem Plateau. 
Im Südwest von Gottesgab, in einer Entfernung von etwas 
über 9 km liegt der Pleßberg. Man geht auf der Chaussee bis 
Werlsberg, von da über das Forsthaus Weiters Wiese, bis kurz vor 
den Pleßberg fast ununterbrochen durch den Wald. Vom Städtchen 
Abertham aus ist der rasenbedeckte Kegel des Berges unschwierig in 
einer Stunde zu besteigen. Der Gipfel ist vollständig frei. Ein 
früher hier befindliches trigonometrisches Signal ist spurlos verschwun- 
den. Zahlreiche Klingsteindurchbrüche auf den Abhängen und auf dem 
Gipfel bezeichnen die Art der Erhebung. Die Aussicht ist pracht- 
voll! — Im Westen von dem bewaldeten Höhenzuge des Bäringer 
Berges, Drachenfelsen und Rammelsberges begrenzt, wird dieselbe im 
Norden vom Plattenberge und vom Wagnerberge geschlossen. Die 
Stadt Abertham und ostwärts oberhalb derselben das ausgedehnte 
Hengsterben sind charakteristisch an der Berglehne terrassenförmig auf- 
gebaut. Im Waldesgrün liegen die Häuser von Werlsberg, vor dem 
Walde der breite, grüne, sanft geneigte Wiesenhang mit einzelnen 
Baumgruppen, über dem Walde der Spitzberg, der Kirchthurm von 
Gottesgab, darüber der Fichtelberg und die Fichtelbergschenke, 
weiter ostwärts die Sonnenwirbelhäuser und der breit hingestreckte,
	        
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