Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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waldbedeckte Keilberg. Vor Allem aber reich an Abwechselung der 
Formen und der landschaftlichen Gestaltung ist die Aussicht südwärts 
und ostwärts in das jäh und tief eingeschnittene Thal des Reinbaches 
mit seinen köstlich bewaldeten Abhängen und Bergsporen, nach den 
hellgrau glänzenden Schindeldächern des unter großen Laubbäumen 
versteckt liegenden Klosters Mariasorg und den oberhalb desselben auf- 
ragenden, gut bewaldeten Höhen des Wolfsberges und des Kober- 
steines, mit ihren längs des Abhanges verstreut liegenden hellen 
Häusern und Gehöften. Im breiten Thale der Egerniederung sieht 
man Schlackenwerth, südwärts derfelben die Berge bei Carlsbad, den 
Kreuzberg, den Aaberg, vor Allem bezeichnend die Ruine Engelhaus 
auf dem steilen Klingsteinkegel und weiter zurück den Oedschloßberg 
bei Duppau, den Huretz bei Petschau, den Stenzka bei Tepl, den 
Podhorn bei Marienbad, den Glatzeberg bei Königswart. 
Nicht ganz 2 km nordwestlich vom Pleßberge liegt Abertham 
und 4 km weiter Platten. Bäringen ist von Abertham 3 km, und 
Platten von Bäringen wieder 3 km entfernt. Das auf rauhem 
Hochplateau gelegene Städtchen Abertham verdankt seinen Ursprung 
dem Bergbau ebenso wie das am Südwestfuße des Plattenberges 
liegende Platten, welches außer zahlreichen Zechen 1544 acht 
Schmelzhütten besaß. Der Bergbau, vorwiegend auf Zinn-, aber 
auch auf Silbererze, wurde im Schmalkaldischen Kriege bedeutend ge- 
schädigt, kam aber 1653 ganz in Verfall, als die protestantischen 
Bergleute mit Gewalt vertrieben wurden. 
Der Gebirgssattel liegt in 908 m halbwegs zwischen Bäringen 
und Platte.1. 
Im Nordosten von Platten erhebt sich der große Plattenberg, 
von dem im 16. Jahrhunderte erbauten Plattengraben in weitem 
Bogen umzogen. Die große Plattener Binge (Wolfsbinge), gegen 
70 m lang, 10 m tief und verschieden breit, ist durch den Zusammen- 
bruch der etwa eine halbe Stunde unterhalb des Gipfels befindlichen 
Grubenbauten entstanden. In einer Spalte derselben erhält sich das 
Eis während des ganzen Jahres. 
Nordöstlich von Gottesgab, etwa 1 km entfernt, liegt auf dem 
Sattel des Gebirgskammes die Fichtelbergschenke, und 3 km von der 
Stadt der vordere Fichtelberg mit seinem Unterkunftshause. Der lang 
gestreckte Rücken des Fichtelberges fällt auf der Nordseite charakte- 
ristisch steil ab; die südwestliche Kuppe desselben heißt der hintere 
Fichtelberg. An Stelle des baufällig gewordenen alten Thurmes ist 
das Fichtelberghaus mit Aussichtsthurm neu erbaut und am 21. Juli 
1889 dem Verkehr übergeben worden. 
Die Aussicht vom vorderen Fichtelberge wird zum großen Theile
	        
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