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nach dem Centralstocke des Gebirges zu nachstehende Gipfelpunkte
deutlich erkennbar anreihen: der Hohe Hau bei Bleistadt, dahinter
der Hohe Stein bei Erlbach; der Ursprungberg bei Graßlitz, davor
der Schönauer Berg bei Schönau; der Glasberg und der Muckenbiel
bei Graßlitz, davor der Zulegerbiel (bühl?) bei Scheft; weiter der
Spitzberg bei Friebus, davor der Mittelwald bei Trinkseifen und der
Futtersberg bei Neudeck; ferner der Rammelsberg bei Platten, etwas
westlich davor geschoben der Peindlberg bei Bäringen; der Traußnitz-
berg bei Ullersloh mit seinem Aussichtsthurme, der Pleßberg bei
Abertham, in einer höchst charakteristischen Form; sodann der Neu-
jahrsberg bei Werlsberg, davor der Koberstein bei Joachimsthal, weiter
der Spitzberg bei Gottesgab, das Plateau von Gottesgab, der
Schwarzfels, der Sonnenwirbel, der Keilberg, dicht daneben die Spitze
und der Thurm des vorderen Fichtelberges, über dem Sattel zwischen
dem Keilberge und den Wirbelsteinen. Ferner die Wirbelsteine, der
Hohe Hau, das Hochplateau von Oberhals, der Kupferhübel mit der
Kapelle, die Stadt Kupferberg; über dem auf dem rechten Egerufer
liegenden Herrgottstuhle die Pöllmahöhe bei Preßnitz, darüber der
Haßberg; der Reischberg, darüber der Mückenhübel, östlich davon der
Neudorfer Berg und die Kirche von Sebastiansberg; weiter hin der
Galgenberg, sodann die Stadt und weit hervorleuchtend die Kirche
von Sonneberg. Ueber dem Plateau von Krima schließt der Bären-
steinberg in der Hauptsache die Ansicht des Erzgebirges, obgleich man
wohl im Stande ist, weiter ostwärts den Wieselstein bei Langewiese,
den Stürmer oder auch den Bornhauberg bei Niklasberg, das Mücken-
thürmel bei Graupen und den hohen Schneeberg bei Tetschen ver-
mittelst eines guten Fernglases zu unterscheiden.
Es giebt keinen zweiten Punkt auf der Linie des ganzen Erz-
gebirges, von dem aus man eine derartige Totalansicht seines Süd-
abhanges gewinnen könnte.
Bei der Kürze des Gebirgsabsturzes nach Süden treten vor
Allem am Centralstocke die Thaleinschnitte mit Formen auf, welche
vollständige Bilder aus den Voralpen geben. Besonders auf der
Strecke Lichtenstadt-Schlackenwerth-Warta-Klösterle-Brunnersdorf wird
das Uebergewicht voralpiner Terrainformen auffallend; denn hier, wo
die Entfernung zwischen Fuß und Kamm des Gebirges nur zwischen
9 und 7 km beträgt, die Höhendifferenz beider dagegen 550 bis
700 m, und die Höhenunterschiede zwischen den Thalsohlen und den
vorgeschobenen Bergsporen immer 200 m und mehr, — hier sind
die steilsten Abhänge, die schroffsten Thalwände und Felsenklippen auf
einer kleinen Fläche dicht zusammengedrängt. Zahlreiche Durchbrüche
von Phonolithen (Klingsteine, Porphyrschiefer, Hornschiefer) treten