Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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„Weil es den Bauern so glücklich hinausginge, stunden auch die 
Schönburgischen, Aebtischen und Wolkensteinischen Bauern im Wolken- 
steiner und Lautersteiner Amte auf.“ 
Annaberg blieb ruhig. Die Knappschaft stand zur Obrigkeit. 
Dagegen hatten sich die Bergleute in Joachimsthal erhoben, die Burg 
des Grafen Schlick eingenommen und geplündert, und vom 20. bis 
25. Mai behauptet. Hier schlichtete ein Vergleich die Unruhen. 
Der Sieg der Fürsten bei Frankenhausen, den 15. Mai 1525, 
wo Herzog Georg der Bärtige von Sachsen, im Verein mit Philipp 
Landgraf von Hessen und Heinrich Herzog von Braunschweig das 
über 9000 Mann starke Heer der aufständischen Bauern unter Tho- 
mas Münzer vollständig geschlagen hatte, wirkte wie ein Donner- 
schlag ins Gebirge herauf. Die aufrührerischen Haufen zerstreuten sich 
eilends. 
Kurfürst Johann rückte mit 1500 Reitern und 700 Mann 
Fußvolk in Zwickau ein, hielt strenges Gericht, begnadigte aber schließ- 
lich die Schuldigen. Herzog Georg von Sachsen kam nach Anna- 
berg. Was die Bauern mit Gewalt genommen, mußten sie wieder 
erstatten oder Schadenersatz leisten, die Rädelsführer angeben und von 
jedem Hause 10 Gulden Buße zahlen. Herzog Heinrich war eben- 
falls streng; besonders hart aber verfuhr Ernst von Schönburg, 
welcher am Leben, an Geld und an Gütern schwere Strafen auf- 
erlegte. 
Etwa 3 km südlich von Grünhain liegt der Fürstenberg 
und an seinem Abhange der Fürstenbrunnen. Hier wurde schon 1306 
Bergbau betrieben, und noch um 1700 sah man am Elterleiner 
Wege unweit des früheren Hammerwerkes des Klosters Grünhain 
große Schlackenhalden. 
Am Fürstenberge endigte der Prinzenraub mit der Gefangen- 
nahme des Ritters Kunz von Kauffungen durch den Köhler Schmidt. 
Die Beweggründe dieser ganz außerordentlichen That waren ur- 
sprünglich wohl persönliche; aber verletzter Hochmuth und Rachsucht 
ließen Kunz willig finden, seinen Arm einem politischen Spiele zu 
leihen, durch welches Kurfürst Friedrich gezwungen werden sollte, sich 
jeder Bedingung seiner Gegner zu unterwerfen. 
Das seit längerer Zeit geplante Unternehmen wurde durch die 
Besprechung mit dem Vertrauten Podiebrad's, des Gubernators von 
Böhmen, bestimmt festgesetzt. Kunz von Kauffungen und seine Ge- 
nossen Wilhelm von Mosen, Wilhelm von Schönfeld, Bernhard von 
Trebin, Dix und Bartel von Trebin, Nicol von Forst waren über 
die Ausführung einig. Mit der Oertlichkeit und allen Verhältnissen. 
auf dem Altenburger Schlosse war Kunz von Kauffungen vollständig.
	        
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