Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Kampfes, in welchem 892 (13. Juli) das Heer des Bischofs Arno 
von Würzburg von den Sorbenwenden vernichtet wurde). 
Oberhalb Burkhardtsdorf erweitert sich das Thal der Zwönitz 
bis zu der 14 km aufwärts liegenden alten offenen Bergstadt 
Zwönitz, am Fuße des Ziegenberges, eines Vorsprunges des aus 
dem Walde nur nach Süden hin steil aufragenden Schatzensteines. 
Die Stadt, unzweifelhaft slavischen Ursprunges, füllt mit wenig regel- 
mäßiger Anlage in dreieckiger Form die zwei Seitenthäler und das 
abwärts reichende Hauptthal. Sie wurde 1429 von den Hussiten 
vollständig zerstört. Nur die St. Blasiikirche von Nieder-Zwönitz, 
welche dicht bei der Stadt steht, hat diesen hussitischen Raubzug über- 
dauert. Fünf vergoldete Hufeisen, welche auf einem Bret befestigt 
über der Thür im Innern der Kirche hängen, haben Veranlassung 
zu verschiedenen Sagen gegeben. (Köhler Sagenbuch. 702.) 
In der neuesten Zeit hat die Anfertigung von Haus= und 
Küchengeräthen aus Weiß-, Schwarz-, Zink= und Messingblech großen 
Umfang gewonnen. Sie werden gefalzt, gestanzt, emaillirt, verzinnt rc. 
Außer einem 1887 erbauten größeren Stanzwerk arbeiten Ziehpressen 
mit Wasserkraft, so wie kleinere Handstanzen und Maschinen. Absatz- 
gebiet sind Sachsen und Thüringen. 
In einer flachen Einsenkung des westlich von Zwönitz sanft an- 
steigenden, zum Theil bewaldeten Höhenzuges, in welchem auf der 
heiligen Wiese der Queerenbach entspringt, einer der Zuflüsse des 
Stollberger Wassers, liegt auf dem Abhange des langgestreckten und 
breiten Streitwaldes an der Quelle des Hellbaches das kleine Bad 
„zum guten Brunnen“, auch nach einer daselbst errichteten Kapelle 
der Gesundbrunnen zu „St. Annen“ genannt. Er wurde 1498 
oder 1501 entdeckt. Derselbe wurde bis 1558, wo ihn ein Wolken- 
bruch verunreinigte, vielfach gebraucht. Der Brunnen wurde 1608 
gereinigt und wieder hergestellt und 1646 eine zweite Quelle entdeckt, 
der Krätzbrunnen, wahrscheinlich nur ein zweiter Ausfluß der ersten. 
Nachdem auch diese Quelle um 1711 gefaßt worden war, stieg der 
Besuch des guten Brunnen außerordentlich, besonders in Folge der 
„Relation“ des Zwönitzer Rektor Junghanns. Es währte aber nicht 
lange, so ward er wieder vergessen, bis er endlich 1819 von Neuem 
gereinigt und ein Badehaus mit 20 Badezellen und 14 Wohnungen 
errichtet wurde. Das Bad wird gegenwärtig noch besucht. Eine 
halbe Stunde westlich desselben liegt der Katzstein mit seiner schönen 
Aussicht nach Süd und Südwest. 
*) Das Klaffenbacher Kreuz. M. v. Süßmilch. (Chemnitzer Tageblatt 
1887, Nr. 210, Beil. 2.) i 
317
	        
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