Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Kappel, Kändler, Mühlau, Schönau, Siegmar, Neukirchen, Pleißa, 
Wittgensdorf, Stollberg, Thalheim (3), Nieder-Zwönitz, Gorns- 
dorf (3), Lugau, Zschopau (5), Porschendorf, Einsiedel (5), Weiß- 
bach (2), Dittersdorf, Altenhain, Erdmannsdorf (3), Hennersdorf, 
Cunnersdorf (2), Witzschdorf, Krummhennersdorf, Plaue, Flöha, 
Gückelsberg, Falkenau (2), Hohenfichte, Braunsdorf, Dreiwerden, 
Draisdorf, Mittweida (2), Furth, Sachsenburg, Schlettau, Geyer (2), 
Venusberg, Hilmersbach, Hüttengrund, Marienberg (2), Herold (2), 
Wünschendorf, Rittersberg, Himmelmühle bei Wiesenbad, Sehma, 
Thum, Wiese, Scharfenstein, Wilischau, Rothenthal, Lichtenstein (2), 
Hartmannsdorf, Lauter, Dreiwerden, Hermsdorf, Mülsen (6), Aue, 
Hermersdorf, Wegefahrt. — Im Ganzen 103. Von diesen hatte die 
kleinste (Hartmannsdorf) nur 384 Spindeln, 12 weniger als 1000, 
52 zwischen 1000 und 4000 Spindeln, 34 zwischen 4001 und 
10 000 Spindeln, und 4 mehr: Becker in Chemnitz 10 248, Neubert 
in Harthau 11 200, Himmelmühle 13 400, Scharfenstein 16 000. 
Um 1860 faßte die Baumwollenspinnerei vorzüglich in 
den Thälern der Chemnitz, Zschopau, Zwönitz, Wilzsch, Flöha und 
Mulde, sowie in einzelnen Nebenthälern noch Fuß; davon 20 mit 
150 000 Spindeln an der Zschopau, 11 mit 50 000 Spindeln an 
der Wilzsch; 27 an der Chemnitz, 19 an der Flöha, 9 an der west- 
lichen Mulde. Die Mehrzahl derselben arbeitete mit Wasserkraft und 
hatte 3500 bis 4000 Spindeln. Größere Anlagen verwendeten 
Dampfkraft; die Actienspinnerei zu Chemnitz mit 50 000 Spindeln. 
Die Gesammtzahl der in Bewegung gesetzten Spindeln kann man auf 
650 000, die Arbeiter auf 12 000, die Größe der Arbeitsleistung auf 
10 Millionen Kilogramm Garn, den Werth derselben auf 18 Mill. 
Mark veranschlagen. Im Jahre 1888 waren 35 Baumwollen- 
spinnereien mit ca. 500 000 Spindeln im Gange. 
Die Baumwolle, d. i. die meist weiße, dichte lange Wolle, welche 
den Fruchtsamen der Baumwollenstaude einhüllt und nach dem Auf- 
springen der Fruchtschale mächtig sich ausdehnend hervorquillt, wird 
gereinigt und in Ballen versendet. Man unterscheidet nordameri- 
kanische, darunter die lange Georgia als die werthvollste aller Baum- 
wollensorten, brasilianische, die beste südamerikanische, ägyptische, eben- 
falls eine sehr geschätzte Gattung, und die geringeren, mittelameri- 
kanische, west= und ostindische, levantinische Baumwolle u. s. w. Die 
Baumwolle wird zunächst aufgelockert und gereinigt. Die Mölfe 
(devils) und Zaußler (willows) zerrupfen die Wolle, lockern den Faden 
auf, entfernen die größeren Unreinlichkeiten. Reinigungsmaschine. 
Die Schlagmaschinen (batteurs) blasen den Staub vollends heraus. 
Die erste Schlagmaschine (batteur Eplucheur) giebt ihr Product an die
	        
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