Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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machen 60 bis 80 Stiche in der Minute mit allen ihren 224 oder 
336 Nadeln zugleich, deren Abstand (Rapport) bis auf 1“ Par. ver- 
ringert ist, stellen auch durchbrochene Stickerei (Hohlstickerei) her, sowie 
verschiedenfarbige Stickerei, durch abwechselndes Sticken mit zwei Fäden 
ohne Umfädeln. 
Für die Handstickerei fertigt die Sächsische Stickmaschinenfabrik 
die Piquir- oder Musterstechmaschine. Vermittelst derselben werden 
Musterzeichnungen nach ihren Contouren fein durchstochen und so 
Schablonen hergestellt, mit welchen man durch Farbenpulver die 
Zeichnungsumrisse auf die zu bestickenden Stoffe überträgt. 
Die Fabrikation von Stickmaschinen hat jedoch in den letzten 
Jahren bedeutend abgenommen, obgleich dieselbe durch eine Fädel- 
maschine vervollständigt worden ist. 
Die Fabrikation von Nähmas chinen betreiben vier Fabriken. 
Da die Verwendung der Nähmaschinen eine immer allgemeinere ge- 
worden ist, so hat auch die Fabrikation derselben eine wesentliche 
Steigerung erlebt. Fast jede Hausfrau hat sich, wenn sie 'es irgend 
vermochte, in den Besitz einer Nähmaschine zu setzen gesucht, so daß 
man die Zahl derselben nur nach Tausenden schätzen kann, unge- 
rechnet die zahlreichen Nähmaschinen, welche in der Wäsche= und 
Strumpfwaaren-Fabrikation Verwendung finden. Für den Familien- 
gebrauch hat sich die Singer-Maschine eingeführt und bewährt; doch 
werden auch Grover & Baker-, sowie Wheeler & Wilson-Maschinen 
auferfalb der größeren Etablissements in kleineren Werkstätten her- 
gestellt. 
Die Herstellung von Maschinen zur Posamentenfabrikation be- 
schäftigt ebenfalls einige Etablissements (Schnuren-, Klöppel= und Flecht- 
maschinen). 
Von besonderer Bedeutung und Ausdehnung ist die Fabrikation 
der Werkzeugmaschinen und Werkzeuge, welche in den ver- 
schiedenen Maschinenfabriken und, ungerechnet die Zeugschmiede, in 
10 ausschließlichen Werkzeugfabriken hergestellt werden. 21 Metall- 
gießereien, ungerechnet die Maschinenfabriken, welche sich mit dem Roh- 
guß von Werkzeugen und Maschinentheilen beschäftigen, sieben Metall- 
tuch-, Sieb= und Geflechtfabriken, eine Drahtweberei, drei Schrauben= 
fabriken, eine Drahtseilfabrik müssen wenigstens mit einem Theile 
ihrer Erzeugnisse zu den Hülfsarbeitern der Werkzeug-Maschinen- 
fabriken gezählt werden, während von den 23 Eisengießereien auch 
ein großer Theil Rohguß und Feinguß für diesen Fabrikationszweig 
liefert. Alle großen Maschinenfabriken bauen ebenfalls Werkzeug- 
maschinen. Die Chemnitzer Werkzeug-Maschinenfabrik (vormals 
Zimmermann), die Werkzeug-Maschinenfabrik Union (vormals Diehl),
	        
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