Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Stützpunkte haben, zeigen sich an der Oberfläche Einsenkungen, Risse, 
Schrunde. Anfangs unwesentliche Bodensenkungen nehmen zu und 
vertiefen sich. In Bockwa, Schedewitz, Neudörfel, Nieder-Planitz, 
Oberhohndorf u. s. w. haben sich einzelne Gebäude, ganze Gehöfte, 
Brücken u. s. w. gesenkt, zeigen Risse, sind eingestürzt oder mußten 
abgetragen werden. In vielen Kohlenwerken dringt Wasser ein und 
auf Bockwaer Revier sind vier große Wasserhaltungsmaschinen, von 
zusammen 650 Pferdekräften ausschließlich zur Wasserhebung in Arbeit. 
Die Anzahl der im Zwickauer Kohlen-Revier im Gange befind- 
lichen Werke betrug 1883— 32, 1884 = 29 mit 71 Schächten, 
1885 = 30 mit 75 Schächten, 1886 = 24, 1887—21, 1888 = 20 
mit 65 Schächten. Es waren 13 Kohlenwerke in Bockwa und Ober- 
hohndorf wegen Abbau des Kohlenlagers eingegangen und nur ein 
neues Werk entstanden. Die Zahl der auf diesen Werken befindlichen 
Dampfmaschinen zur Förderung, Wasserhaltung, Ventilation, Aufbe- 
reitung und anderen Zwecken betrug 1883.— 263 mit 9663 Pferde- 
kräften, 1886 — 279 mit 9819 Pferdekräften, 1888— 306 mit 
10 570 Pferdekräften. Die Zahl der Arbeiter betrug 1885 bis 1888 
zwischen 7395 und 7226 Mann unter Tage und 2396 und 2461 Mann 
über Tage, im Durchschnitt 9700 Mann. 
Die Production betrug 
Kohlen Coks Briquettes 
1884 -— 2 488 000 Tonnen, 76 000 Tonnen, 836 000 Stück 
1885 = 2 500 000 „ v70000 „ 270 000 „ 
1886 = 2472 000 „ 62 500 „ 498 000 „ 
1887 — 2478 000 „ 64 250 „ 846 000 „ 
1888 -2 481 000 „ 65 600 886 000 
Der Gesammtwerth der Production von 1888 wird auf 
20 218 426 Mk. veranschlagt. Der durchschnittliche Arbeitslohn eines 
Kohlenbergmannes war im Jahre 1888 im Zwickauer Bezirke 883,88 Mk., 
stieg auf 914,16 und beträgt nach dem Ausstande 1005,58 Mk. 
Von den 8 größeren Werken des Zwickauer Reviers (Erzge- 
birgischer, Brückenberger, Zwickauer, Zwickau-Oberhohndorfer, Ober- 
hohndorf-Forster Steinkohlenbau-Verein, Bürgergewerkschaft, sowie die 
von Arnim''schen Steinkohlenwerke in Planitz) hat ein jedes seinen Knapp- 
schaftsverband und seine Knappschaftskasse zu Invaliden-, Wittwen= und 
Waisenpensionen, Sterbegeldern und außerordentlichen Unterstützungen. 
Die 14 kleineren Werke bilden den Bockwa-Oberhohndorfer Knapp- 
schaftsverband. - 
Die Kohlenbergwerke des Plauenschen Grundes lieferten 
1886 — 583 716 Tonnen (zu 1000 kg), 1887 — 603 105 Tonnen, 
1888 = 582 849 Tonnen. Die Zahl der Arbeiter war 2656; der
	        
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