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Nickelspeise. Ein gußeisernes Wasserrad von ca. 9 m Durchmesser
setzte ein großartiges Cylindergebläse in Gang, dessen Luftstrome ein
starker Mann kaum Widerstand leisten konnte. Mit dem Rückgange
des Silberbergbaues kam auch die Hütte zum Stillstand. Später
entstand daselbst eine Schuhleistenfabrik und eine der vielen im oberen
Gebirge die Wasserkraft ausnutzenden Holzschleifereien. Dieselbe ging
später zur Holz= und Lederpappenfabrikation über und ist gegenwärtig
eine große Papierfabrik. Seit dem Eingehen der Hütte hat das.
Oertchen den Namen Antonsthal. «
Der Magnetenberg erhebt sich steil auf der Westseite des Thales
und wird in etwa 40 m Höhe oberhalb der Thalsohle von dem
2 km weiter aufwärts abgeleiteten Mühlgraben umfaßt. Längs des-
selben führt ein schöner Weg mit einzelnen freien Ausblicken nach
dem Thale und den gegenüberliegenden Abhängen und Felsenklippen
der Wilden Taube und des Zechenhübels hin. Der prächtige Weg
wird aber beinahe von der Thalwanderung an landschaftlicher Schön-
heit übertroffen. Das Seitenthal des Fällbaches ist etwa ¼ Stunde
weit hinauf höchst besuchenswerth; ebenfalls ein prächtiges, enges
Waldthal. . «"
Etwa 4 km aufwärts von Antonsthal, 8 km von Schwarzen-
berg, biegt sich das nach Nord gerichtete Schwarzwasserthal scharf
westlich ab. Das Thal erscheint hier als eine nach Südost ausge-
bogene, verhältnißmäßig sanfte Mulde, in welcher das große, lang
und breit ausgedehnte Dorf Breitenbrunn gegen Ost ansteigt. Unter-
halb des Dorfes liegt das Hammerwerk Breitenhof; oberhalb der
Kirche, auf dem nördlich gelegenen Tellerfelsel hat man einen guten
Einblick in das Rittersgrüner Thal mit seinen Nebenthälern, Fichtel-
berg und Keilberg im Hintergrunde.
Wenig über 2 km westlich von Breitenbrunn mündet der Gold-
sand führende Steinbach. Die Bärenzeche am Auersberge war noch
1501 in ergiebigem Betriebe auf Gold. Das Thal des Steinbaches
ist ein stilles, enges Waldthal, von nahezu 5 km Länge bis Stein-
bach. In diesem ist die Klippe des Teufelsteines besonders be-
merkenswerth. „Der Fels hat die Gestalt einer alten Burgruine
er steigt zu beträchtlicher Höhe auf. hat mehrere senkrechte Spalten
und viele viereckige, säulenförmige Felsmassen.“" (Schumann XI,
659.) Von der Rückseite kann er bestiegen werden und bietet einen
interessanten Einblick in das Thal.
Von der Mündung des Steinbaches bis zum Felshause auf-
wärts strömt das Schwarzwasser wieder durch ein enges, dicht be-
waldetes, tiefes Thal. Hier liegt der von Grundig (1752) angeführte
„Semmelstein“, welchen Lindner (1846) „die Hefenklöse“ nennt, eine