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plätze sorbenwendischen Ursprunges auf frühzeitigen Bergbau. Euba,
dessen Name noch um 1317 yFwan war (Schumann, XV. 718),
Eibenstock, früher ywanstok; Geyer, früher „ufm perg zum gyer“,
Geyersdorf, im Zusammenhange mit chyr — das Gerücht, das Ge-
schrei, wie die späteren Namen Neu-Geschrei, Altes Neu-Geschrei, und
andere bergmännische Grubennamen; Loßnitz, Lößnitz, Zwönitz, Zöb-
litz u. a. m. deren Wurzeln auf eine Verrichtung im Bergbau oder
Hüttenwesen hinweisen.
« Besondere Nationalitäten werden durch Sachsenberg, Sachsen—
burg, Sachsendorf, Sachsenfeld und Waldsachsen, Frankenau, Franken-
berg, Frankenhausen, Frankenhain und Frankenstein, sowie Kleinhessen
und Langenhessen bezeichnet. ·
Von den zusammengesetzten Ortsnamen kommen hier nur Crotten—
dorf und Crotenleithe, von kruta — der Tannzapfen, Draisdorf,
von drahy — der Durchtrieb, Kottengrün und Kottenhaide, von
kota — die Bude, Porschendorf, von bolina — der Föhrenwald,
Rückerswalde, von rejka — der. Pfahl zum Ausroden der Stöcke im
Walde, Pretzschendorf, von prcavka —= die Vogelkirsche, Sadisdorf,
von sadiste — Pflanzort, Anpflanzung, Tuttendorf, angeblich vom alt-
deutschen Namen tute, teute, taute, — Tölpel, Dummkopf in Betracht.
Alte Flurbezeichnungen sind nur vereinzelt vorhanden und von
Interesse. Es ist erklärlich, daß in dem Waldgebiete nur wenige
Oertlichkeiten Benennungen hatten, welche vor die Zeit der Ansiedelung
selbst zurückreichten. Denn wenn auch an vielen Stellen einzelne
Pionniere zeitiger in die Thäler und auf die Höhen vordrangen, so
haben sie doch nur wenig Einfluß auf die Namensgebung in weiterem
Umkreise geübt.
Die Benennungen der Gewässer sind vorwiegend sorbenwendischen
Ursprunges. Der Name Mulde hat zweifelsohne eine slavische Wurzel,
wenn auch der ursprüngliche Name Mulde, Mülde, nicht auf ein er-
kennbares Grundwort zurück zu führen ist. Vielleicht milir = der
Kohlenmeiler; vielleicht myli = die Mistel. Der Bachname Gottleuba
(zusammengesetzt slavisch-deutsch choda = Grenze loiba = Walld),
die Benennung Müglitz (emyju — [Erz] waschen) Weißeritz (bystince
— der schnelle Bach) Bobritzsch (bobr — Bieber) Gimmlitz Cimele
— Mistel= oder Schnarrdrossel), Striegis, urkundlich zuerst Strigus
(strih, der Schnitt, der Theiler), Zschopau (kapava — die Reißende),
Flöha (vlijum — einfließen) Wiltzsch (vylomim = durchbrechen),
Sehma (sejmé — Flachs) Pöhlbach, oder wie sie volksthümlich heißen
Bielbach (bily = weiß), im Gegensatz zu Schwarzbach, Schwarz-
wasser r2c., letzteres früher Schurnitz (cerny = schwarz). Lößnitz
(Waldbach, von les = der Wald; lesnice —= die Waldbiene).