96 Custozza.
Sonnaz 17, zusammen also 273 Mann, während die fünf
dauernd kämpfenden Divisionen 3580 Todte und Verwundete
nachwiesen.
In Wien erweckte die Siegeskunde keinen geringen Jubel,
und überwog den Verdruß über die rasche Besetzung Nord-
deutschlands durch die Preußen. An demselben 23. Juni,
an welchem der eine Gegner den Mincio überschritt, war der
andere in Böhmen eingefallen: so schien der glänzende Erfolg
des 24. ein glückliches Vorzeichen nach beiden Seiten. Desto
schmerzlicher und grimmiger war der Eindruck der verlorenen
Schlacht bei dem italienischen Volke; nichts begehrte man
heißer und dringender, als daß La Marmora mit der intact
gebliebenen Hälfte des Heeres, und im Zusammenwirken mit
Cialdini, die erlittene Scharte so rasch wie möglich auswetze.
Aber bei La Marmora, der sich nicht erschossen hatte, war
die Stimmung eine andere. Als ihn Bernhardi fragte, was
nun zu beginnen, meinte er: wir werden die Armee für ein
Weilchen hinter den Po zurücknehmen, und dann sehen.
Cialdini blieb auf die Nachricht von dem Mißgeschick begreif-
licher Weise ebenfalls auf der Südseite des Stromes, und
nun verging unthätig Tag auf Tag in endlosen Erwägungen
und Verhandlungen zwischen den beiden militärischen Häuptern.
Dazwischen aber schlichen französische Einflüsterungen umher,
dahin gehend, daß Osterreich zur Abtretung Venetiens bereit
sei, allerdings aber vorher seiner Waffenehre durch einen Sieg
auf italienischem Boden Genugthuung habe schaffen müssen;
dies sei jetzt erreicht, und nach der ersten Niederlage der
Preußen die Üüberlieferung Venetiens sicher; nur möge Italien
sich hüten, den Erzherzog Albrecht weiter zu drängen, oder
gar durch einen italienischen Sieg die Frage der militärischen