114 Prinz Friedrich Carl in Böhmen.
bewegungen ungangbar: so mußten auf jeder Straße zwei
Divisionen hinter einander dahinziehen; die erste derselben
auf jeder Seite würde die Last des Kampfes einige Stunden
allein tragen, wobei dann die Beschaffenheit des Terrains
eine gegenseitige Unterstützung äußerst schwierig gemacht hätte.
Für die beiden letzten Divisionen der ersten Armee wurden
die Straßen erst gegen Abend frei, so daß sie halbes Wegs
zwischen Münchengrätz und Gitschin Halt zu machen hatten;
vollends von einer Mitwirkung der Elbarmee an diesem Tage
konnte gar keine Rede sein. Indessen, man vertraute auf die
bisher bewährte üÜberlegenheit der Truppen, der Gefechts-
weise, der Führung, und General von Tümpling mit der
fünften, General von Werder mit der dritten Division, eilten,
jener auf der Turnauer, dieser auf der Münchengrätzer Straße,
gleich siegesmuthig dem Streite entgegen.
Die Gegner waren nicht weniger bestimmt entschlossen,
den preußischen Angriff vor Gitschin zu erwarten. General
Benedek hatte bis dahin an dem Vorsatze festgehalten, nur
zwei Armeecorps zur Beobachtung der schlesischen Armee an
der Elbe zurückzulassen, mit den vier andern aber sich auf
den Prinzen Friedrich Carl zu werfen. So telegraphirte er
in der Nacht auf den 28. Juni dem Kronprinzen von Sachsen,
das große Hauptquartier werde am 30. in Gitschin anlangen ;
am Morgen des 28. folgte ein telegraphischer Befehl, daß
der Kronprinz seine Truppen zur Hauptarmee hinzuführen
habe, um dann in Verbindung mit dieser die Preußen wieder
über die Iser zurückzuwerfen und weiter zu verfolgen. Der
Kronprinz erhielt dadurch die Sicherheit, daß der eben be-
gonnene Rückzug von der Iser nach Gitschin mit den Plänen
des Oberfeldherrn nicht im Widerspruch stehe. Am Abend