138 K#wapeinz Frirdiich Wilhelm in Böhnen.
Abtheilung Ulanen zur Umgehung des Feindes in dessen linke
Flanke. So von zwei Seiten her bedroht, entschloß sich das
preußische Regiment beim Ausbleiben jeder Hülfe zum Rück-
zug. Um dieselbe Zeit war eine weitere österreichische Bri-
gade, Wimpffen, auf dem Kampffeld erschienen, und hatte sich
zum Angriff auf Hohenbruck und das dort gelagerte 44. Re-
giment gewandt, während 40 Geschütze die gesammte preu-
Wische Stellung unter ihr Feuer nahmen. Unter diesen Um-
ständen schloß das 44. Regiment sich dem Abmarsch des 45.
an, noch ehe Wimpffen's Angriff zur Entwicklung kam.
General Bonin hatte unterdessen seine Reserve unter General
Barnekow zur Aufnahme der weichenden Truppen auf den
Kapellenberg und dessen Abhänge befehligt, und auf diese
richtete sich jetzt der Ansturm der Brigade Wimpffen. Zwei
Bataillone des 43. Regiments hatten die höchste Spitze des
Berges besetzt und einzelne Abtheilungen auf den Südab-
hang desselben vorgeschoben. General Wimpffen ging mit
fünf Bataillonen in drei Colonnen von verschiedenen Seiten
her unter klingendem Spiele gegen die Höhe vor; die kleinen
preußischen Vortrupps wurden geworfen, die Osterreicher
stürmten ihnen jubelnd nach: da aber traf sie das Schnell-
feuer der Dreiundvierziger mit so zerschmetternder Kraft, daß
die Musik verstummte, und Alles in wilder Verwirrung den
Abhang hinabfloh. Allein Barnekow sollte sich nicht lange
des Erfolges freuen. So eben war auch die letzte feindliche
Brigade, Knebel, angelangt und von Gablenz zu einer seine
Flonke deckenden Reserve bestimmt worden. Als jedoch Ge-
neral Knebel das Mißgeschick seines Genossen inne wurde,
litt es ihn nicht in seiner unthätigen Ruhe: ohne eine An-
frage bei Gablenz setzte er seine sieben Bataillone in Be-