Energische Offensive der Preußen. 143
Befehl, sofort abzumarschiren, über die Elbe hinüber zum
Zug an die Iser.
Damit fuhr der Feldzeugmeister wieder nach Josephstadt
zurück, und meldete, wie wir wissen, von dort dem Kron-
prinzen von Sachsen, daß er am 29. oder 30. mit vier
Armeecorps in Gitschin eintreffen würde.
Unterdessen aber waren auf preußischer Seite Ent-
schließungen gefaßt worden, welche Benedek's Entwürfen
schwere Störung bereiten sollten.
Der Kronprinz hatte dem General Steinmetz am 27. Juni
zugesagt, ihm am folgenden Tag die zweite Garde-Division
zur Unterstützung zu senden, während die erste mit General
Bonin in Verbindung treten würde. Bald nach Mitternacht
jedoch brachte ein vom Hauptquartier ausgesandter Officier
die Nachricht, daß Bonin von Trautenau habe zurückweichen
müssen, Näheres aber über sein Mißgeschick und seine jetzige
Stellung nicht zu erfahren gewesen sei. Eine so schwere
und dabei so unvollständige Meldung hätte gar manchen
Strategen zu vermehrter, und jedesfalls abwartender Vorsicht
bestimmt: bei dem Kronprinzen aber rief sie auf der Stelle den
Beschluß hervor, mit beschleunigter und verdoppelter Energie
vorwärts zu gehen. Ohne einen Augenblick zu verlieren, er-
ließ er an das Gardecorps den Befehl, so schnell wie möglich,
mit voller Kraft, den Angriff auf Gablenz zu eröffnen, und
sandte deshalb an Steinmetz die Bescheidung, es sei durch
die Vorgänge bei Trautenau unmöglich geworden, die zweite
Garde-Division zu ihm hinüber zu schicken; nur eine Reiter-
brigade könne zu seinem Beistand erübrigt werden. Seiner-
seits war Steinmetz von demselben Schwunge, wie sein Ober-
feldherr, erfüllt. Nach seinem Siege am 27. fürchtete er