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Norddeutschlands in irgend einer Form. Die Entscheidung
über die Details dieser Form werden wir so viel wie möglich
als innere, mit dem Parlament zu vereinbarende Angelegen-
heit zu behandeln haben. Unthunlich erscheint es mir, denen,
welche am 14. Juni dem Bundeskriege gegen uns zugestimmt
haben, dieselben Bedingungen zu bewilligen, wie denen, welche
sich unserem neuen Bunde freiwillig angeschlossen: erstere
sind zugleich die Mächtigeren und dem Bestande der künftigen
Schöpfung deshalb Gefährlicheren. Dieses Bedenken läßt
sich auf zwei Wegen beseitigen, einmal dadurch, daß man
Sachsen, Hannover und Hessen ungünstigere Bedingungen in
Betreff ihrer Militärhoheit auferlegt, oder aber dadurch, daß
der Territorialbestand dieser Länder vermindert wird, der
Sachsens etwa um den Leipziger Kreis, der Hannovers um
Ostfriesland, unter Anerkennung unserer Successionsansprüche
auf Braunschweig. Wichtig ist für uns außerdem die Ge-
winnung einer neuen Configuration von Hessen-Darmstadt,
etwa durch Abtretung von Oberhessen an uns und Austausch
gegen Hanau, falls es nicht gelingt, ganz Hessen-Darmstadt
in den Norddeutschen Bund hineinzuziehen.“
Er spreche, bemerkte hier Bismarck, das Wort Nord-
deutscher Bund ganz unbedenklich aus, weil er es, wenn die
uns nöthige Consolidirung des Bundes gewonnen werden
solle, zur Zeit noch für unmöglich halte, auch Süddeutschland
hinein zu ziehen. Es sei also, um unserer Schöpfung die-
jenige Begrenzung zu geben, welche ihr eine feste Verschmelzung
sichert, gerade der jetzige Augenblick günstig, wo die Unmög-
lichkeit vorliege, die Vertretung Süddeutschlands unsererseits
zum Parlamente zu berufen. Es werde beabsichtigt, dem
preußischen Landtage eine Vorlage über die Parlaments-