Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Fünfter Band. (5)

8. Capitel. 
Die Friedenspräliminarien. 
In Wien wie im preußischen Hauptquartier fand die 
von Napoleon am 14. Juli vorgeschlagene Friedensbasis nur 
einen sehr bedingten Beifall. 
Gleich nach dem Gespräche Napoleon's mit Goltz am 
11. Juli hatte Drouyn de Lhuys dem Herzog von Gramont 
mitgetheilt, daß man die preußischen Forderungen zwar noch 
nicht kenne, immer aber den Ausschluß Osterreichs aus dem 
deutschen Bunde als die erste Friedensbedingung betrachte. 
Es war nicht das erste Mal, daß nach Königgrätz dieses 
Wort in der kaiserlichen Hofburg ausgesprochen wurde. 
Als der Umfang der Niederlage dort bekannt geworden, 
hatte der Kaiser den großen Führer der ungarischen Oppo- 
sition, Franz Deäk, nach Wien entboten und seinen Rath 
gesordert. Deäk rieth, Osterreich möge die Quelle des Un- 
heils schließen, indem es aus dem deutschen Bunde aus- 
scheide; weder die Dynastie noch das Reich werde dadurch an 
Kraft und Ansehen verlieren. Ubrigens werde, fügte er hinzu, 
Ungarn mit aller Macht in den Krieg eintreten, sobald der 
Kaiser die alten constitutionellen Forderungen des Landes
	        
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