296 Die Friedenspräliminarien.
wenden, von der Regierung aber läßt sich ein Gleiches nicht
sagen, und nur annehmen, daß sie vollendete Thatsachen an-
erkennen werde.
„Von Osterreich ist durch die doppelte Erklärung, daß
es aus dem deutschen Bunde austrete, und eine Reconstruc-
tion desselben ohne seine Theilnahme und unter Preußens
Führung zulasse, — und daß es Alles anerkennen werde,
was Ew. Mojestät in Norddeutschland zu thun für gut be-
finden werde, alles Wesentliche gewährt, was Preußen von
ihm zu fordern hat. Die Erhaltung des Königreichs Sachsen
ist der gemeinsame Wunsch Osterreichs und Frankreichs.
Wenn Osterreich dafür, wie es scheint, seine andern Ver-
bündeten in Norddeutschland völlig aufopfert, so scheint es
lug, diesem Wunsche Rechnung zu tragen, und eine Con-
vention mit Sachsen, welche die gesammte Kraft des Landes
Ew. K. Majestät zur Verfügung stellt, etwa auf Grund der
am 22. Februar 1865 für Schleswig-Holstein aufgestellten
Bedingungen, dürfte dem politischen Interesse und Bedürfniß
genügen. Der Ausschluß Österreichs aus dem Bunde, in
Verbindung mit der Annexion von Schleswig-Holstein, Han-
nover, Kurhessen, Oberhessen und Nassau, und mit einem
solchen Verhältniß Sachsens zu Preußen, darf als ein Ziel
angesehen werden, so groß, wie es bei dem Ausbruch des
Krieges niemals gesteckt werden konnte.
„Wenn dieses Ziel durch einen raschen Abschluß von
Präliminarien auf dieser Basis gesichert werden kann, so
würde es nach meinem allerunterthänigsten Dafürhalten ein
politischer Fehler sein, durch den Versuch, einige Quadrat-
meilen mehr von Gebietsabtretung, oder wenige Mil-
lionen mehr zu Kriegskosten von Osterreich zu gewinmen,