322 Feldzug der Mainarmee.
handlungen im Gauge, und weitere Feindseligkeiten, wenn
möglich, zu vermeiden seien. Um so mehr bestärkte sich der
Prinz in dem Entschlusse, auf bayerischem Boden, und zwar
im Süden des Mains, zu verweilen, seinen ermatteten Truppen
dort einige Ruhe zu gönnen, und abzuwarten, ob das achte
Bundescorps, welches er durch einen Erlaß vom 12. nach
Uffenheim in Mittelfranken befehligt hatte, jetzt besser als
acht Tage früher Gehorsam leisten würde. In der That
hatte die Nachricht von dem bayerischen Mißgeschick an der
Saale, und gleich darauf von dem Marsche der Mainarmce
gegen Westen, dem Prinzen Alexander mit einem Schlage die
Augen über die Verkehrtheit der bisherigen Strategie geöffnet.
Noch am 9. Juli hatte er dem Bundestage erklärt, daß für
Frankfurt nichts zu besorgen sei, jetzt aber ersuchte er ihn,
seine erlauchten, freilich nicht mehr zahlreichen Häupter nach
Augsburg in Sicherheit zu bringen. Er selbst erließ am
11. und 12. eilige Befehle, um seine bis Wiesbaden, Fried-
berg und Gelnhausen zerstreuten Truppen bei Frankfurt zu
versammeln, und dann durch den Spessart nach Würzburg
zu den Bayern hinüber zu führen. Am 13. Juli war die
Darmstädter Division bei Aschaffenburg aufgestellt; am Abend
sollte dort die österreichische Brigade Hahn anlangen, Badenser
und Württemberger am 14. ihnen folgen. Der Prinz hoffte,
am 15. sein ganzes Corps, 49000 Mann, bei Aschaffenburg
vereinigt zu sehen. Die Hessen hatten Weisung, mit aller
Kraft diesen wichtigen Ubergangspunkt über den Main zu
decken, einige Abtheilungen auf der Spessartstraße vor-
zuschieben, genaue Beobachtungen zu sammeln, sich dort aber
in kein Gefecht einzulassen.
Diesen Feindesmassen also ging die Division Göben,