Gefecht bei Laufach. 323
wie immer in raschem Zuge entgegen. Am 11. Juli Nach-
mittags von Kissingen aufgebrochen, hatte sie spät Abends
am 12. Lohr erreicht; früh um fünf Uhr Morgens am 13.
ging es von dort bergan, in zwei Colonnen, die etwa eine
Stunde von einander entfernt waren, rüstiges Schrittes, um
möglichst bald die drei Meilen bis auf die Wasserscheide und
zu den jenseitigen Ausgängen des Gebirges zurückzulegen.
Aber es war ein sauerer Marsch bei glühender Hitze, tiefer
Windstille, erstickendem Staube, bergauf, bergab, ohne Schatten
und ohne Wasser; schweigend und immer langsamer schleppten
sich die Compagnien vorwärts. Da um drei Uhr sprengten
Ordonnanzen von der Vorhut heran: eine Stunde vorwärts
bei Laufach stehe der Feind, und nun kam neues Leben in
die müden Glieder. Die Brigade Wrangel erreichte den Ort
gegen vier Uhr; es gab für's Erste nicht viel zu thun; die
Vorposten der Darmstädter gingen, dem Befehl entsprechend,
nach einigen Schüssen zurück, und Wrangel's Truppen be-
gannen, in und bei den Dörfern Laufach und Fronhofen ihr
Nachtauartier einzurichten. Unterdessen aber hatte der hessische
Commandeur, General Perglas, mehrere, kurz vorher aus
Laufach abgelassene Telegramme erhalten, daß geschlagene
und zersprengte preußische Abtheilungen sich im Spessart
umhertrieben; diese meinte er jetzt ohne Mühe in Laufach
abfassen zu können, und gab demnach seiner Division den
Befehl zum Vorrücken. Er ging einem wahrhaft verhängniß-
vollen Mißlingen entgegen. Bei dem Erscheinen seines Vor-
trabs ließ Wrangel fünf Bataillone sich in gedeckten
Stellungen festsetzen; die Hessen kamen in geschlossenen
Colonnen über einen weiten offenen Abhang heran, und
wurden zuerst die eine, dann die andere Brigabe aus dichter