Stellung des 8. Bundescorps an der Tauber. 331
Aschaffenburg stehen würden. Am 21. erhielt Alexander
Nachricht von dem Marsche des Feindes gegen die Tauber
und gab sie auf der Stelle an Carl weiter, dieser aber hatte
gleichzeitig Meldung von dem Erscheinen preußischer Truppen
bei Lohr erhalten — Manteuffel hatte zur Irreführung des
Gegners ein Bataillon nebst einigen Husaren dorthin ge-
sandt —, vermuthete dort die Hauptmacht des Feindes zu
treffen, und ließ demnach den größten Theil seiner Streit-
kräfte nordwärts gegen Lohr und Gemünden vorrücken, acht
Meilen weit von Alexander's Stellung an der Tauber eut-
fernt. So war in dem Augerblicke, in welchem der feindliche
Stoß die Reichsarmee traf, die alte Trennung der beiden
Corps glücklich wieder hergestellt. In dieser Lage schwankte
Prinz Alcxander, ob er vor oder hinter der Tauber den
Kampf aufnehmen sollte, ermüdete seine im Odenwald
schlecht verpflegten Truppen durch mehrfache Hin= und Her-
märsche, und besetzte schließlich die beiden Übergänge über
den Fluß bei Bischofsheim und eine Meile abwärts davon
bei Werbach mit kleinen Abtheilungen, stellte zu deren un-
mittelbarer Unterstützung bei Werbach die badische und bei
Bischofsheim die württemberger Division auf, und hielt die
Darmstädter, Osterreicher und Nassauer weiter ostwärts von
Bischofsheim in Reserve.
Manteuffel, dessen Hauptaugenmerk darauf ging, seine
beiden Gegner möglichst auseinander zu halten, hatte die
Division Flies, das früher von ihm selbst befehligte Corps,
an die Mündung der Tauber in den Main bei Wertheim
gesandt, welchen Punkt der General in Folge der letzten
bayerischen Märsche vom Feinde geräumt fand, die Tauber
also ohne Kampf überschritt und etwas weiter nach Osten