Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Fünfter Band. (5)

Ergebniß. 381 
zunächst mit guter Freundschaft ohne bindende Verträge be- 
gnügen ließ. 
So war die Selbständigkeit der preußisch-deutschen 
Politik gleich nachdrücklich gegen Osten wie gegen Westen 
gewahrt. Jeder der beiden Kaiser hatte seine Forderung in 
der Weise zurückgezogen, daß er in der Ablehnung derselben 
keinen Bruch der bisherigen guten Beziehungen zu finden er- 
klärte. Freilich war bei den Großmächten die süße Gewohn- 
heit, das zersplitterte Deutschland durch ihre milde Vormund- 
schaft in bleibender Ohnmacht zu erhalten, durch mehr als 
hundertjährige Praxis zu fest gewurzelt, um gleich auf den 
ersten Streich zusammen zu brechen: noch mehr als einmal 
werden wir solche Versuche sich wiederholen sehen. Aber der 
leitende deutsche Staat besaß jetzt die Kraft zur Abwehr, 
und seine Regierung stand fest in dem Entschlusse, freund- 
schaftliche Wünsche billig zu berücksichtigen, immer aber in 
deutschen Dingen nur nach deutschem Interesse zu entschceiden, 
mochte das Ausland darüber denken, wie es wollte. 
Zunächst galt es, die deutschen Verhältnisse auf Grund 
der Nikolsburger Präliminarien zur abschließenden Ordnung 
zu führen.
	        
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