Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Sechster Band. (6)

142 Abschluß der norddeutschen Bundesverfassung. 1867 
über die Möglichkeit einer Übergangszeit Wurzel und fand 
bald allgemeine Zustimmung. Auch Forckenbeck und seine 
Freunde erkannten die Unmöglichkeit, in diesem Augenblick, 
wo jeder Tag die französische Kriegserklärung bringen konnte, 
irgendwie den Bestand der vorhandenen Armee in das Ungewisse 
zu stellen, und damit die Nothwendigkeit, weitere Wünsche 
einer künftigen Entscheidung aufzubewahren. Wir wollen, 
sagte Lasker, die Vergangenheit friedlich abschließen, die 
Gegenwart reichlich ausstatten, die Zukunft nicht compro- 
mittiren. Daraus ergab sich die positive Anerkennung der 
Heeresformation von 1860 als feste Grundlage. Es ist 
unrichtig, erklärte Lasker, wenn Waldeck behauptet, daß dies 
außerhalb des von den Wählern uns gegebenen Mandates 
liege; ich bin von meinen Wählern darüber befragt worden 
und habe ihnen geantwortet, wenn ich von der Trefflichkeit 
der Heeresreform überzeugt würde, so würde ich sie anerkennen; 
mun, schloß er, ich bin überzeugt worden. Forckenbeck führte 
aus, daß es in der gegebenen Lage unmöglich sei, an dem 
bestehenden Heerwesen irgend wie zu rütteln; er erkenne also 
die Reorganisation unbedingt an. Aber die Friedenspräsenz 
von einem Procent der Bevölkerung und die jährliche Zahlung 
von 225 Thlr. auf den Kopf der Mannschaft auf immer zu 
bewilligen, das sei gleichbedeutend mit der Vernichtung des 
Budgetrechts, wie es der preußische Landtag besitze und wie es 
für den Reichstag zu bewahren sei. Hienach komme es auf die 
Bestimmung einer Übergangszeit an, und deren Länge ergebe 
sich aus folgenden Daten. Drei Jahre seien erforderlich, 
um in den neuen Provinzen und in den übrigen Bundes- 
staaten die preußische Heeresorganisation zu verwirklichen; 
dies dürfe auch nicht zum Gegenstand eines Wahlkampfes
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.