328 Neue Forderungen Frankreichs. 1870
Abeken's eingehändigt, welches das dort Geschehene bis zur
ersten Sendung Radziwill's erzählte. Er öffnete, überflog
es rasch, und las es den beiden Herrn vor. So oft es
schon gedruckt ist, rücke ich auch hier den Text des Tele-
gramms ein.
Abeken an den Grafen Bismarck.
Se. Majestät der König schreibt mir: „Graf Benedetti
fing mich auf der Promenade ab, um auf zuletzt sehr zu-
dringliche Art von mir zu verlangen, ich sollte ihn autori-
siren, sofort zu telegraphiren, daß ich für alle Zukunft
mich verpflichtete, niemals wieder meine Zustimmung zu
geben, wenn die Hohenzollern auf ihre Candidatur zurück-
kämen. Ich wies ihn, zuletzt etwas ernst, zurück, da man
à tout jamais dergleichen Engagements nicht nehmen dürfe
noch könne. Natürlich sagte ich ihm, daß ich noch nichts
erhalten hätte, und, da er über Paris und Madrid früher
benachrichtigt sei als ich, er wohl einsähe, daß mein
Gouvernement wiederum außer Spiel sei.“
Se. Majestät hat seitdem ein Schreiben des Fürsten
[Karl Anton] bekommen. Da Se. Majestät dem Grafen
Benedetti gesagt, daß er Nachricht vom Fürsten erwarte,
hat Allerhöchstderselbe, mit Rücksicht auf die obige Zu-
muthung, auf des Grafen Eulenburg und meinen Vortrag
beschlossen, den Grafen Benedetti nicht mehr zu empfangen,
sondern ihm nur durch einen Adjutanten sagen zu lassen,
daß Se. Majestät jetzt vom Fürsten die Bestätigung der
Nachricht erhalten, die Benedetti aus Paris schon erhalten,
und dem Botschafter nichts weiter zu sagen habe.
Se. Majestät stellt Ew. Excellenz anheim, ob nicht
die neue Forderung Benedetti's und unsere Zurückweisung