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freit oder ausschließt. Kuch ist den Leibesübungen im Schulplane ein
weitaus größerer Umfang einzuräumen als bisher.
Daß auch nach dem Kufhören der eigentlichen Schulpflicht wenig-
stens die Knaben noch zu systematischen Leibesübungen verpflichtet
bleiben müssen, ist an anderer Stelle bereits betont worden.
hier ist der Ort, nochmals darauf hinzuweisen, daß die Gesetz-
gebung das innere Leben der Schule nur in bescheidenen Erenzen
erfassen und bestimmen kann, daß sie der Dädagogik nicht die Wege
weisen und die Ergebnisse der Dädagogik nur vorsichtig in gesetzliche
Pflichten umformen kann.
So ist es für den Derfasser unzweifelhaft, daß im heutigen Unter-
richt die Jorderungen nach Knerkennung und K#uwendung drängen,
die man in die Worte heimatpädagogik und rbeitsschule
zusammenfassen kann. Lür den speziellen Plan jeder Schule sollte
ihre Umgebung, die Umwelt des Schülers, in doppelter Beziehung
maßgebend sein. Einmal für die Feststellung der zunächst zu benutzen-
den Bildungsmittel in der Richtung, daß die Bildungsmittel der heimat
möglichst vollständig ausgenutzt werden, so daß der Weg vom Nahen
zum Lernen, von den Dingen zu Bild und Modell überall betreten
und die große Welt im Kleinen und am KMleinen dargestellt würde,
sodann aber auch nach der Seite der Beschränkung. Was haus und
Ceben bereits bieten, 3. B. Erziehung zu gewissen Lebensformen, Übung
des Körpers in wirtschaftlicher Arbeit, Erziehung zur körperlichen Rein-
lichkeit usw., braucht die Schule nicht zu betreiben. Die GErenzen
ihrer Uätigkeit sollten so durch das häusliche und das Gemeinde-
leben in positiver und negativer Beziehung bestimmt werden, zugleich
die sicherste Abwehr jeder Schablone, die nur scheinbar allen dasselbe
bietet, in Wirklichkeit das Gegenteil bewirkt, hier Überflüssiges gibt,
dort Unentbehrliches vorenthält. Die Gefahr, die in einer einseitigen
Kuffassung dieser Grundsätze liegt, darf allerdings nicht übersehen
werden. heimatpädagogik kann Nirchturmpolitik, Separatismus und
Partikularismus züchten und dadurch mehr schaden als nützen. Wem
die heimat mehr ist als das Stück Erde, das sein Kuge und sein herz