Full text: Persönliche Erinnerungen an den Fürsten Bismarck.

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er konnte wohl einmal aus der Konstruktion des einzelnen 
Satzes fallen, fiel aber nie aus der logischen Folge der 
Gedanken. 
Die geistige Produktivität des Fürsten war so rastlos, 
daß sie auch beim Lesen nicht ruhte. Er las immer mit 
dem Bleistift in der Hand. Selbst zu den Leitartikeln 
der Zeitungen machte er seine Randbemerkungen und ver— 
schwendete bisweilen die geistreichsten und witzigsten Glossen 
an die ephemeren Leistungen eines beliebigen Tagesblattes. 
Aber nicht nur das. Er korrigirte auch mit seinem Blei— 
stift stilistische Inkorrektheiten oder Verstöße gegen die 
Syntax, wo er sie fand. Hatte er eine Zeitung gelesen, 
so warf er sie achtlos unter den Tisch. Die Diener brachten 
sie mir nachher und ich habe viele aufbewahrt, die mit 
den ergötzlichsten Randbemerkungen versehen sind. 
Noch ausgiebiger waren diese Randbemerkungen 
natürlich, wenn er eine politische Broschüre in die Hand 
nahm. Ich habe hier eine solche, betitelt „Die Secession“. 
im Jahre 1881 erschienen, die er mir als Andenken über- 
lassen hat. Sie wurde seiner Zeit, ohne Widerspruch zu 
erfahren, dem Abgeordneten Bamberger zugeschrieben. Wie 
Sie sehen, ist sie mit Bleistiftnotizen bedeckt, fast jede 
Seite zeigt solche. Ich will nur einige wenige heraus- 
greifen, um Ihnen zu zeigen, wie charakteristisch sie nach 
Form und Inhalt sind.“) 
Auf Seite 22 wird in der Broschüre gesagt: „Außer 
Richelien hat kein Minister in der Geschichte Frankreichs 
figurirt, der sich an Bedeutung mit Bismarck messen 
*) Siehe das beigefügte Facsimile. 
 
	        
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