Full text: Persönliche Erinnerungen an den Fürsten Bismarck.

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Fürst sich ausgesprochen schutzzöllnerischen Ideen gegen- 
über ablehnend verhielt, zumal wenn sie in dem Gewande 
theoretischer Deduktionen auftraten. 
Da erzielte ich eines Abends mit einer kleinen Ge- 
schichte eine merkwürdige Wirkung. Ich hatte in meinem 
früheren landräthlichen Kreise einen Säge-Fabrikanten 
kennen gelernt, dessen Geschäftsgeheimniß darin bestand, 
seinen Laubholzsägen eine so große Geschmeidigkeit zu 
geben, daß sie zusammengerollt werden konnten und nie der 
Gefahr des Zerbrechens ausgesetzt waren. Diese Sägen 
fanden reißenden Absatz in Süddeutschland, namentlich im 
Schwarzwalde. Das Geschäft florirte und der Mann war 
auf dem besten Wege, wohlhabend zu werden. Plötzlich 
tauchten Sägen von ähnlicher Art in Frankreich auf; ein 
dortiger Konkurrent hatte das gleiche Mittel gefunden, 
sie geschmeidig zu machen. Durch Anwendung der Titres 
Tacquits-à-caution (das sind Anweisungen auf rückzahlbare 
Zollausgaben), gelang es nun diesem Konkurrenten, die 
deutschen Sägen vom süddeutschen Markte vollständig zu 
verdrängen. Die Sache spielte sich sehr einfach ab. Jeder 
französische Fabrikant, der Eisen= oder Stahlwaaren in 
das Ausland ausführte, erhielt von der Zollverwaltung 
einen Schein, der ihn berechtigte, eine gleiche Quantität 
Roheisen zollfrei aus dem Auslande einzuführen. Diesen 
Schein konnte er beliebig verkaufen. Gelang ihm dies, so 
war er im Stande, den Preis seiner Waaren im Auslande 
um die Summe niedriger zu normiren, die ihm für den 
verkauften Acquit gezahlt worden war. In dem vorlie- 
genden Falle entsprach diese Summe ziemlich genau dem
	        
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