Full text: Persönliche Erinnerungen an den Fürsten Bismarck.

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dem Nobiling'schen Attentate brachte, war sein erstes Wort: 
„Jetzt lösen wir den Reichstag auf!“ — Blitzschnell kom- 
binirte er alle Folgen, die das erschütternde Ereigniß auf 
den Gang unserer inneren Politik haben konnte. Dann 
erst erkundigte er sich theilnehmend nach dem Befinden des 
Kaisers und nach den Einzelheiten des Attentats. 
Nur in seinem Familienleben, das geradezu ideal ge- 
nannt werden muß, in seinem Verhältniß zu Frau und 
Kindern war von berechnender Kälte nichts zu finden; hier 
herrschte eine gemüthvolle Lässigkeit. Als Gatte und Vater 
konnte er schwach sein, wie jeder andere Gatte und Vater 
und in seinem eigenen Hause ist der große Diplomat wohl 
auch einmal den kleinen diplomatischen Künsten erlegen, 
die gegen ihn von seinen Angehörigen, — ich bekenne, 
bisweilen unter meiner Mitwirkung — in Scene gesetzt 
wurden. 
Außer seiner Familie widmete er nur wenigen Aus- 
erwählten eine herzliche, aufrichtige Zuneigung. Dagegen 
war er ein großer Freund der Thiere, namentlich der 
Hunde, die im Bismarck'schen Hause sich alles erlauben 
durften. Mit grimmigen Worten äußerte er sich über die 
Vivisektoren, diese „Hundeschlächter“ und jede gegen ein 
Thier verübte Grausamkeit regte ihn leidenschaftlich auf. 
Als es mit seinem Sultan, „seinem besten Freunde“, zu 
Ende ging, fand ich ihn in seinem Arbeitszimmer auf dem 
Teppiche sitzend, den sterbenden Hund im Schooße, dem 
er liebevoll den Kopf streichelte. Mehrere Tage nachher 
hat er kein Wort gesprochen.
	        
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