Full text: Auswahl für das Feld.

————————————————————————————————————————————— 
— r"oerereroeololfoloteloeolteltelteseestssesbhssbrshsssnsesdbhsdenseenenbnneeeesnssseeenssenesesnsesnssesseeeeeennnesesssnsseseseeee"###"nnn 
  
  
ann werden sie jemals aussterben, jene ängstlichen Gemüter, 
denen es ein Bedürfnis ist, sich die Mühsal des Lebens 
durch selbstgeschaffene Pein zu erhöhen, denen jeder Fortschritt des 
Menschengeistes nur ein Anzeichen mehr ist für den Verfall unse- 
res Geschlechts, für das Nahen des jüngsten Tages? Die große 
Mehrheit der Zeitgenossen beginnt, gottlob, wieder recht derb und 
herzhaft an sich selber zu glauben, doch sind wir schwach genug, 
mindestens einige der trüben Vorhersagungen jener schwarzsichtigen 
Geister nachzusprechen. Ein Gemeinplatz geworden ist die Behaup- 
tung, die alles beleckende Kultur werde endlich auch die Volks- 
sitten durch eine Menschheitssitte verdrängen und die Welt in einen 
kosmopolitischen Urbrei verwandeln. Aber es waltet über den 
Völkern das gleiche Gesetz wie über den einzelnen, welche in der 
Kindheit geringere Verschiedenheit zeigen als in gereiften Jahren. 
Hat anders ein Volk überhaupt das Zeug dazu, in dem erbar- 
mungslosen Rassenkampfe der Geschichte sich und sein Volkstum 
aufrecht zu erhalten, so wird jeder Fortschritt der Gesittung zwar 
sein äußeres Wesen den anderen Völkern näherbringen, aber die 
feineren, tieferen Eigenheiten seines Charakters nur um so schärfer 
ausbilden. Wir fügen uns alle der Tracht von Paris, wir sind 
durch tausend Interessen mit den Nachbarvölkern verbunden; doch 
unsere Empfindungen und Ideen stehen heute der Gedankenwelt 
der Franzosen und Briten unzweifelhaft selbständiger gegenüber 
als vor siebenhundert Jahren, da der Bauer überall in Europa 
in der Gebundenheit altväterischer Sitte dahinlebte, der Geistliche 
in allen Ländern aus denselben Quellen sein Wissen schöpfte, der 
Adel der lateinischen Christenheit sich unter den Mauern von 
Jerusalem einen gemeinsamen Ehren= und Sittenkoder schuf. Noch 
ist der lebendige Ideenaustausch zwischen den Völkern, dessen die 
5
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.