Full text: Deutsches Lesebuch. Zweiter Theil. Realienbuch. (2)

112 113. Der Körper des Menschen. 
aus seiner natürlichen Lage, aber auch gleich wieder zurück. 
Ruhe und kalte Umschläge mildern Schmerz und Entzündung. 
Die Knochen der Kinder sind noch weich, die der älteren 
Personen spröde. Die sogenannte englische Krankheit ist eine 
Knochenerweichung. Die 213 Knochen (und 32 Zähne) des 
menschlichen Körpers stehen in inniger Verbindung und bilden 
das Geripp oder Skelct. Dasselbe zerfällt in Kopf, Rumpf 
und Gliedmaßen. 
3. Der Kopf hat 8 Schädel= und 14 Gesichtsknochen. 
In dem unbeweglichen Ober= und dem beweglichen Unterkiefer 
stehen 8 meißelförmige Schneide= oder Vorderzähne, 4 spitzige 
Eckzähne und 20 Backenzähnc mit breiter zackiger Krone. 
Die Zähne sind als Kau= und Sprechwerkzeuge von großer Wichtig- 
keit und verdienen die sorgsamste Pflege. Täglich müssen sie nebst der 
ganzen Mundhöhle gereinigt werden. Das Aufknacken der Nüsse und 
der rasche Wechsel von heißen und kalten Speisen schadet den Zähnen. 
Leicht springt der Schmelz ab, oder faulende Speisereste erzeugen übeln 
Geruch und fressen die Zähne an. 
4. Der Rumpf besteht aus dem Rückgrate mit 7 Hals-, 
12 Brust= und 5 Lendenwirbeln, sowie aus dem Brustbeine 
mit zweimal 12 Rippen und aus dem Becken. 
Die Gliedmaßen sind gelenkige Anhängsel des Rumpfes. 
Die beiden Arme sind dem Brustkasten angeheftet und bestehen 
aus Schulter, Ober-, Unterarm und Hand; die Beine sind 
am Becken eingefügt und bestehen aus Oberschenkel, Knie, 
Unterschenkel und Fuß. 
5. Die Muskeln geben dem Körper seine Rundung, sind 
mit Adern und Nerven durchzogen und vermitteln die Be- 
wegungen des Körpers. Sie sind Bündel von s#glchen 
Fleischjasern und durch Bänder oder Sehnen an den Knochen 
befestigt. 
Durch Arbeit, Turnen, kalte Waschungen und Bäder werden die 
Muskeln gestärkt. Beim Gefühl der Ermüdung muß ihnen Ruhe gegönnt 
werden. 
6. Die Nerven durchziehen mit Ausnahme der Knochen, 
Nägel und Haare den Körper wie ein Netz, erregen die Be- 
wegung und vermitteln die Empfindung. 
7. Das Gehirn ist eine weiche, weißliche, dicht ge- 
äderte Masse in der knöchernen Kapsel des Schädels, das 
Rückenmark ein plattgedrückter Strang in der Wirbel- 
säule. Beide sind zwiebelartig durch dreifache Häute ein- 
gehüllt. Das Gehirn ist der Sitz der geistigen Thätigkeit.
	        
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