Full text: Deutsches Lesebuch. Zweiter Theil. Realienbuch. (2)

114. Allgemeine Eigenschaften der Körper. 117 
oder Zellen der schwammigen Lunge sitzen. Dieselben sind mit 
den Blut-Haargefäßen innig vereinigt; das Blut verbindet 
sich mit dem Sauerstoffe der eingeathmeten Luft unter Wärme- 
entwicklung (30°% R). Die im Blut erzeugte Kohlensäure 
nebst andern unbrauchbaren Stoffen athmet die Lunge aus. 
Die Einathmung geschieht durch Ausdehnung, die Ausath- 
mung durch Zusammenziehung des Brustkastens. 
Die Lunge reinigt und verjüngt das Blut und erzeugt die Körper- 
wärme; das kann sie aber nur, wenn sie mit reiner, frischer Luft ge- 
speist wird. Die Luft wird verdorben durch das Ausathmen vieler Menschen 
in geschlossenen Räumen, durch Rauch, Staub, Plätteisendunst, Kohlen— 
oxydgas aus zu früh geschlossenen Oefen, durch Dämpfe von Queclsilber, 
Phosphor und Arsenik, durch Sumpf= und Kloakenluft. Wohn= und 
Schlafzimmer müssen fleißig gelüftet werden; was den Brustkasten be- 
engt und tiefes Athmen erschwert, muß beseitigt, oft und tief in freier 
Waldluft geathmet werden. — Die Kleidung sei so, daß der Kopf kühl, 
der Hals bloß, die Brust nicht beengt, der Unterleib warm aber nicht 
geschnürt, der Fuß trocken sei. Durch gesunde Nahrung und Athmung, 
Reinlichkeit und Bewegung, Vorsicht und Achtsamkeit beugt man Krank- 
heiten vor. Sie sind leichter zu verhüten als zu heilen. 
  
Uaturlehre. 
114. Allgemeine Eigenschaften der Körper. 
I. Ausdehnung. Jeder Körper nimmt nach Länge, 
Breite und Höhe (Dicke) einen Raum ein. Die Größe seiner 
Ausdehnung (oder das Volumen des Körpers) wird durch 
Messen bestimmt. Es gibt Längen-, Flächen= und Flüssig- 
keits-- oder Hohlmaße. 
6 Die Ausdehnung der Körper ist meistens deutlich wahrnehmbar; 
seine Stäubchen und Insusionsthierchen können nur mit Vergrößerungs- 
ehen beobachtet werden. Die Himmelskörper haben die größte Aus- 
ehnung. 
II. Undurchdringlichkeit. In dem Raum, den ein Körper 
einnimmt, kann nicht zu gleicher Zeit sich ein anderer Körper 
befinden. 
In cinem Trinkglase, das, die Mündung nach unten gerichtet, senk- 
recht unter das Wasser gedrückt wird, steigt dieses, weil Luft darinnen ist, 
nicht bis zum Boden des Glases hinauf. — Taucherglocke. — Der Fisch 
muß beim Schwimmen das Wasser, der Mensch beim Gehen die Luft zur 
Seite drängen. — Die vordere Seite des Schiffes ist keilförmig, damit 
das Wasser leichter getheilt und auf die Seite geschoben werden kann. — 
Die wilden Gänse ordnen sich bei ihrem Fluge keilförmig hinter einander, 
damit sie die Luft leichter durchschneiden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.