Full text: Deutsches Lesebuch. Zweiter Theil. Realienbuch. (2)

149. Die frünkische Schweiz. 173 
und Würzburg wird ein sehr geschätzter Wein gebaut, der 
sogenannte Frankenwein. Mittelfranken erzeugt viel Getreide 
und vorzüglichen Hopfen. Der beste Hopfen wächst bei 
Spalt („Spalter Stadt= und Landgut"), bei Hersbruck 
und Lauf im Pegnitzthale und bei Altdorf. In der 
Gegend von Nürnberg baut man viel Tabak. 
Schönes Rindvieh wird in Oberfranken und Mittel- 
franken gezüchtet, die „Scheinfelder= und Sechsämter- 
rasse, die Bayreuther Schecken". In den klaren 
Gebirgswassern von Oberfranken, besonders in der Wicsent, 
welche der Hauptfluß der „fränkischen Schweiz“ und ein 
Nebenfluß der Regnitz ist, finden sich prächtige Forellen, 
die weithin versendet werden. Die Altmühl ist durch ihre 
großen Krebse berühmt. In einem Nebenflüßchen des Mains, 
in der Oelschnitz, welche durch das Städtchen Berneck 
fließt, findet man eine Art Muschel, welche mitunter werth- 
volle Perlen liefert. 
Die Franken sind ein begabtes, heiteres, fleißiges, spar- 
sames Volk. Auf einen guten Schulunterricht wird von 
ihnen viel gehalten. Die Bewohner nähren sich vom Acker- 
und Weinbau, von der Viehzucht, von der Gärtnerei, von 
Gewerben und Handel. 
Die größte Fabrik= und Handelsstadt des ganzen Franken- 
landes ist Nürnberg. Seine Gewerbserzeugnisse wandern 
in alle Gegenden der Erde. „Nürnberger Tand (Spielwaaren) 
geht durch alle Land.“ Die Fürther Glaswaaren, die 
Schwabacher Nadeln, die Hofer Weberartikel, das 
Kulmbacher und Erlanger Bier sind berühmt. 
Das Frankenland bildet erst seit Anfang des gegen- 
wärtigen Jahrhunderts einen Bestandtheil des Königreichs 
ayern. 
149. Die fränkische Schweiz. 
Wenn du auf der Karte von Oberfranken die Lage der 
Städte Bamberg und Bayreuth vergleichst, so findest 
du, dass erstere Stadt fast genau westlich von der letz- 
teren liegt. Betrachtest du aber den Lauf des Mains, 
80 gewahrst du, dass er nicht in gerader Linie, sondern 
in einem grolsen nördlichen Bogen von Bayreuth nach 
Bamberg dlielst.
	        
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