194 166. Die Sensenschmiede in Steiermark.
einen See, dessen Wasser in gewissen Zwischenräumen ver—
schwindet und wiederkehrt. Am adriatischen Meere im soge-
nannten Küstenlande (Littorale) liegen Triest, die erste See-
und die zweite Handelsstadt Oesterreichs, wichtig durch seine
Verbindungen mit allen Hafenstädten des mittelländischen und
schwarzen Meeres (Handelsgesellschaft Lloyd) und der Kriegs-
hafen Pola. — Innsbruck ist die Hauptstadt der Grafschaft
Tyrol. Von da führt eine kunstreiche Bahn über den „Brenner-
paß" nach dem südlichen Tyrol in das Thal der Etsch, wo
die Städte Meran, Bozen und Trient mit schon italienischem
Klima liegen. — Die Hauptstadt von Böhmen ist Prag an der
Moldau mit wunderbar schöner Lage. Karlsbad, Franzens-
bad, Marienbad und Teplitz sind vielbesuchte böhmische
Bäder: Pilsen, durch seine Biere und Saaz, durch seinen
Getreide= und Hopfenbau im weiten Kreise bekannt, ebenfalls
böhmische Städte. — In Mähren liegen Brünn, Olmütz
und Austerlitz; in Galizien Krakau und das Salzbergwerk
Wiliczka; in Dalmatien Zara und Cättüro.
Zu Transleithanien gehört das Königreich Ungarn
und das Land Siebenbürgen.
Die Hauptstadt Ungarns ist Pest an der Donau. Ihm
gegenüber liegt Ofen oder Buda. Von den übrigen Städten
Ungarns verdienen gemerkt zu werden: Preßburg an der
Donau, die Festungen Komorn und Arad, die Bergstadt
Schemnitz, das im Frühjahre 1879 durch eine Ueberschwem-
mung fast ganz vernichtete Szegedin an der Theiß und die
durch ihren Wein berühmten Städte Tokaj und Erlau.
Siebenbürgen zerfällt in das Land der Ungarn mit
Klausenburg, in das Land der Sachsen (d. i. Deutschen)
mit Hermannstadt und in das Land der Szekler.
166. Die Sensenschmiede in Steiermark.
Der Nauptsite der Eisenfabrikation ist Obersteier-
mark. Hier hört und sicht man in allen Thälern pochen.,
hämmern, schmieden und schleifen. Im Ennsthal, im obern
Murthale und in den Seitenthälern befinden sich die
eahlreichsten und vornehmsten Ierkstätten. Berühmt in
der ganzen Hrelt sind besonders die steirischen Seusen,
oder „Senksen“, oie die Teicte dort sapen. Jecder Land-
toin 2% /, dass rceder die Schiwedtschen, noch die eng-
lischen sie überfrehen. Eine steirische Sense ist so elastisch
und dabei doch so dauerhaft und fest, dass man sie bis
auf den leteten Messerrũckenstreifen abnuteen kann. Theits
ist es die Guüte des steirischen Lisens an sich, theils