174. Paris. 203
mauern herangewachsen, so dass sie jetzt Vorstädte von
Paris bilden. In diesen Vorstädten haben viele reiche
Pariser ihre Landhäuser und Sommerwohnungen.
Zu den wichtigsten Gebäuden von Paris gehören
die Kirche Notre Dame, die Tuilerien, das Palais Royal
und das Hôtel der Invaliden.
Notre Dame (spr. Nötr Da’m) oder die Liebfrauen--
kirche ist ein groflser gothischer Dom mit zwei viereckigen,
stumpfen. 60 m hohen Thürmen. Das Innere der Kirche ist
wenig erhellt, wesshalb diese weiten Räume in ihrer Düster-
heit einen tielen Eindruck machen. Die Aussicht von den
Thürmen über Paris und die umliegenden Dörfer ist
überraschenM. Man sieht die ganze Stadt mit ihrem
Stralsengewirr und Menschengewühl zu seinen Fülsen;
es ist etwas Ungeheures, so viel und 80 Grolses auf
einen Blickl Die gröfste Glocke auf Notre Dame wiegt
320 Centner“7).
Die Tuilerien (spr. Tüfl’rin) sind das ehemalige könig-
liche Residenzschloss; der Name stammt von Ziegelbren-
nereien her, die früher da gestanden haben. Das Schloss
ist fast 1100 Fuls lang, aber nicht sonderlich hoch im Ver-
gleiche zu dieser Länge. Im Innern sind viele Säle. mit
herrlichen Gemälden geschmückt; alte und neue Pracht
sind hier vereinigt. Vor dem Schlosse ist eine Terrasse
(erhöhter Platz), auf welcher marmorne Statuen stehen.
Von der Terrasse kommt man in den Schlossgarten, der
jedem anständig gekleideten Fremden offen stcht. Die
Tuilerien stehen durch eine Gallerie mit dem Louvre.
einem prachtvollen Schlosse, in Verbindung. In der
Gallerie des Louvre hat Napoleon das Kunstmuseum ein-
gerichtet. wo noch heute eine Sammlung der ausgezeich-
netsten Kunstschätze der Welt zu schen ist.
Die Boulevards (spr. Bulwiä#rs), deren es 22 gibt. sind
die echemaligen Wälle (Bollwerke) von Paris und bilden
jetzt breite Wege, mit dreifachen Alleen besetzt.
1 Das Palais Royal (spr. Palä Röajä'II) ist ein grolser
Palast, an dessen unterem Stock 200 Läden in Sänlen-
güngen umher laufen. Hier wohnen Goldschmiede, Juwelen-
hündler, Putzmacherinnen, Buchhändler, Schuh- und
Kleidermacher, welche ihre Waaren in den prachtvollsten
“) Die Kaiserglocke in Cöln wiegt 543 Cir.