16. Das Nickel. 17
Luft und im Wasser bleibt es unverändert. Es ist ungefähr
so hart wie Eisen und eben so strengflüssig wie Schmiede-
eisen; wie das Eisen wird es vom Magnet angezogen; es ist
aber schwerer als Eisen.
Der Name „Nickel“ ist noch heute in manchen Gegenden
ein Schimpfwort. Zur Zeit, als der Bergmann das Innere
der Erde noch mit Erdgeistern (Kobolden) bevölkert glaubte,
fand man hier und da, besonders in den Bergwerken am
Schneeberg im Erzgebirge, ein Erz, so glänzend und schwer,
wie die schönste Silberstufe. Allein trotz aller Bemühungen
gab es im Schmelzofen kein Silber her, sondern es zerfiel
unter einem unangenehmen Knoblauchgeruche zu einer grauen
Asche. Dieses Zerfallen und Verschwinden des vermeint-
lichen Silbers hielt man für eine Neckerei der Erdgeister
und warf das Erz, dem man den verächtlichen Namen
„Nickel“ gab, als werthlos bei Seite. Jetzt hält man es
in hohen Ehren, da man gelernt hat, das früher unbekannte
Metall auszuscheiden; den Namen „Nickel“ aber hat das
Metall behalten.
Der Grund, warum man früher aus diesem Erz kein
Metall ausscheiden konnte, liegt in der außerordentlich schweren
Schmelzbarkeit desselben; die Hitze der Schmelzöfen reichte
nicht hin, es in Fluß zu bringen. Der Knoblauchgeruch
ist dem Arsenik zuzuschreiben, welcher die Nickelerze immer
begleitet.
Mit Kupfer vermischt (legirt), gibt das Nickel ein weißes
Metall, Weißkupfer genannt. Aus 52 Theilen Kupfer.,
26 Theilen Zink und 22 Theilen Nickel wird das Neusilber
hergestellt. In neuester Zeit werden auch Eisenwaaren,
Pferdegeschirre, Werkzeuge, Hausgeräthe mit einer dünnen
Nickelschicht überzogen, um sie vor dem Rosten zu schützen.
Solche Sachen sind wegen ihres prächtigen, luftbeständigen
Glanzes sehr beliebt.
Ein Kilogramm Nickel kostet heute 30 Mark, früher
galt es nur 10 Mark; in Folge seiner Verwendung zu Münzen
ist es im Preise gestiegen. Unsere Nickelmünzen enthalten einen
bedeutenden (5 Prozent) Kupferzusatz; daher setzen sie, wenn
man sie in Essig legt, Grünspan an. Die Nickelmünzen
reiben sich nicht so leicht ab, als die Silber= und Kupfer-
münzen.
Die Hauptfundorte des Nickels sind Ungarn, Sachsen,
Hessen, Norwegen und Nordamerika.