183. Die Balkanhalbinsel. 213
183. Die Balkanhalbinsel
(die europäische Türkei und Griechenland).
Die europäische Tür kei und Griechenland liegen
auf der Balkanhalbinsel, welche im Westen, Süden und
Osten von Theilen des mittelländischen Meeres umgeben
und im Norden durch die Donau und einige Nebenflüsse
derselben scharf begrenzt ist. Der Balkan. das Gebirge,
von dem die Halbinsel den Namen hat, kann als eine
Fortsetzung der östlichen Alpen angesehen werden.
Unter den Flüssen der Halbinsel ist die Marizza,
welche auf dem Balkan entspringt, der bedeutendste.
Im nordwestlichen höhlenreichen Theile des Landes ver-
schwinden mehrere Flüssc in Erd- unn Felsklüften.
Kein Land Europas hält, was die Schönheit der
Natur betrifft, mit der Balkanhalbinsel den Vergleich
aus. Ein tiefblauer Himmel wölbt sich über der äusserst
fruchtbaren Landschaft, in welcher die Dattelpalme, der
Oelbaum, der Lorber, die Myrte, Reis und Baumwolle
gedeihen.
Der gröfste Theil der Halbinsel steht unter der
Herrschaft der Türken, welche im 14. Jahrhundert in
Europa festen Fuls gefasst und lange Zeit das west-
liche Europa bedroht haben.
Die Provinzen, welche gegenwärtig Theile der euro-
Ppäischen Türkei bilden, sind: Rumelien, Mace-
donien, Thessalien, Albanien, Bosnien mit
der Herzegowina und Bulgarien, letzteres unter
türkischer Oberhoheit stehend. Serbien mit Belgrad.,
Rumänien mit Bukarest und Montenegro ((l. i.
schwarze Berge), die früher unter türkischer Oberhoheit
standen, sind in der neuesten Zeit selbständige Staaten
geworden.
Die Hauptstadt der Türkei ist Konstantinopecl,
d. i. Stadt des Konstantin, von den Türken Stambul
genannt. Es liegt in Rumelien und hat eine wunder-
bar schöne Lage am „goldnen Horn“, einem Meer-
busen des Bosporus. Gälata und Pera, mit vor-
herrschend fränkischer, d. h. christlicher Bevölkerung,
und Skutari, jenseit des Bosporus, sind Vorstädte von
Konstantinopel. In Rumelien liegen ferner Adrian-
obel und Philippopel, in Macedonien Saloniki,