24 23. Der Schwesel.
leicht so, daß die öligen Stoffe durch Hitze herausgetrieben und
in Kalksteinschichten gesammelt worden sind. Das Petroleum ist
eine bald hell-, bald dunkelbraune, manchmal dickflüssige Masse,
welche im Wasser sich nicht auflöst, sondern auf demselben
schwimmt. Es hat einen durchdringenden, etwas unangenehmen
Geruch und ist sehr leicht entzündlich. In Amerika ist dieses
Oel so häufig, daß man es aus der Erde pumpt, wie bei uns
das Wasser.
Aber nicht bloß in Amerika, sondern auch in anderen Ländern
gibt es Petroleumquellen. Bohrlöcher, welche dort 17 bis 23m
tief sind, liefern, indem man ihren Inhalt auspumpt, täg-
lich mehrere Hektoliter Steinöl. Ferner sind in Oberitalien,
Dalmatien, Krogtien, Ungarn, Galizien und Polen ähnliche
Oelquellen nicht selten. Die ewigen Feuer zu Baku am kaspischen
Meere sind nichts anderes, als durch bisher unbekannte Ursachen
in Brand gerathene Petroleumquellen. Sie werden von den
dortigen Eingebornen als heilig verehrt.
23. Der Schwefel.
Zu den brennbaren Mineralien gehört auch der Schwefel.
Seine Farbe hat zu dem Ausdrucke schwefelgelb Veranlassung
gegeben. Er gibt beim Entzünden eine bläuliche Flamme.
Dabei entwickelt sich eine Luft, welche uns am Athmen hindert
und zum Husten nöthigt. Auch der Geruch dieses Gases ist
unangenehm. Durch Schwefeldampf werden wollene Kleider
gereinigt, aber auch Thiere, z. B. Bienen und Wespen,
getödtet. Selbst Menschen können darin ersticken. Da aber
das Feuer die nämliche Luft zum Brennen bedarf, wie der
Mensch zum Athmen, so läßt sich auch eine helle Flamme
durch Schwefeldampf löschen. Brennt es in einem Schorn-
steine, so kann man durch eine daruntergesetzte Kohlenpfanne
mit brennendem Schwefel den Brand ersticken. Auch die
Eigenschaft des Schwefels, daß er langsam aber sicher fort-
brennt, hat man benutzt, indem man durch Schwefelfäden
Pulverminen anzündet, und doch Zeit behält, sich zu retten.
So geschieht es in Steinbrüchen und Bergwerken. Der
Schwefel wird meistens aus der Erde gegraben, besonders
häufig im sächsischen Erzgebirge. Sonst sammelt man ihn auch
aus manchen Quellen, wo er sich am Rande ansetzt. Solche
Wasser werden gemeiniglich als Gesundbrunnen gebraucht.