Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

gen. So wurde das Gefecht allgemein. Das dfterreichische 
Fußvolk vertheidigte sich auf das hartnäckigste, und war 
durch das zahlreiche und gut bediente schwere Geschütz 
Lortrefflich unterstützt. Doch Molitor's wiederholte 
Anfälle gegen den linken Flügel, welchen dazu noch 
Vandamme fast umgangen hatte, erschütterten die 
oͤsterreichische Linie. Montrich ard, den Augenblick 
benutzend, durchbrach ihre Mitte. Oie französische Rei- 
terei drang zugleich mit den Fliehenden in Stockach ein, 
und gewann die Höhen jenseirs. Der Prinz von Loth- 
ringen, weil Lorges den Punct Aach, späterhin 
Idelwangen besetzt hielt, konnte an keine Vereinigung 
mehr mst dem übrigen Heere denken, und zog sich daher 
in größter Eile nach Mdskirch und Pfullendorf, mit Zu- 
rücklassung von 3— 4,000 Gefangenen, beträchtlichen 
Magazinen und einigen Kanonen. 
Schlacht bei Engen. 
Die Hauptmacht des Feldzeugmeisters Krap stand 
noch bei Engen. Durch den Verlust von Stockach ward 
für sie ein wichtiger Anlehnungs-Punct eingebüßt, für 
die Feinde hingegen gewonnen. Moreau aber war 
schon in derselben Zeit gegen Krapy vorgerückt, als 
Lecourbe gegen den Prinz von Lothringen. Mo- 
reau griff mit seinem ganzen Reserve-Korps von der 
Stirnseite an; St. Cyr sollte, von Stühlingen nach 
Engen eilend, ihm den linken Flügel decken. 
Krap hatte die Vortheile der Oertlichkeiten bei En- 
gen für sich und weise benutzt. Allein des Feindes Ue- 
bermacht und Ungestüm warf nicht nur die nach dem 
Dorf Weiterdingen geschickte, ziemlich starke Vorhut zu- 
rück, sondern erstürmte auch mit dem Bajonet die An-
	        
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