Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

bis Ochsenhausen, in immerwaͤhrendem Handgemenge 
mit den drei franzoͤsischen Reserve-Abtheilungen, als 
Nachhut den Ruͤckzug decken. Zwischen Ochsenhausen 
und der Iller, auf vortheilhaft gelegner Anhoͤhe, den 
Zugang derselben mit dreißig Kauonen, zahlreicher Rei- 
terei und Fußvolk gedeckt, faßte Kray abermals 
Stelluig. Wrede, mit seinem Fußvolk und drei Ge- 
schwadern Chevaurlegers, übernahm den Vorposten auf 
der Straße gegen Wurxzach. 
Gerade dieser Posten ward durch Lecourbe's 
Wendungen einer der wichtigsten. Denn während der 
franzsische Feldherr (10ten May) nach Memmingen 
rückte, gieng die Dioision Montrichard bei Eitrach 
über die Iller; und in der gleichen Richtung sollte nun, 
von Wurzach aus, Lecourbess linker Flügel vorrücken, 
mit Montrichard in einer Linie, aber diesseits der 
Iller, und so den Hauptangriff auf die dsterreichischen 
Stellungen bei Ochsenhausen und Memmingen machen. 
Wäre diese Verbindung der feindlichen Abtheilungen des 
linken Flügels mit Montrichard ausgeführt worden, 
so mußte der Unrergang des dsterreichischen Heers in 
den gefährlichsten Einengungen, sowohl auf der Straße 
nach Mindelheim als nach Illerdiessen, unvermeidlich 
erfolgen. Der Feldzeugmeister Krap wußte dies, und 
übertrug es dem Obersten Wrede, die Vereinigung von 
der ganzen Macht Lecourb's zu verhindern. 
Die Aufgabe war um so schwieriger, da die pfalz- 
baierische Brigade, au Mannschaft geschwächt, in un- 
unterbrochenen Hin= und Herzugen, Nachtwachen und 
Gefechten äußerst erschöpft, es mit einem ihr zwoͤlfmal 
überlegenem Feinde aufnehmen sollte. Schon Mutags 
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