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Linie seine Rechte vor dem Dorf Donaustetten an die
Donau stützte. Die andere Kolonne gieng die Donau
aufwärts, warf alle seindliche Posten, nahm die Donau-
riedner und Oepfinger Brücke, und griff bei Achstetten
an, aber ohne Erfolg. St. Suzanne, um dem Ge-
fechte ein Ende zu machen, ließ seine Reserve mit
Souham zugleich wieder gegen Delmesingen vorgehen.
Das Dorf wird nach kurzem Wiederstand genommen,
und die Oesterreicher, mit Hinterlassung einiger Gefan-
genen, giengen über die Oepfinger Brücke wieder zurück
nach Ulm.
Weder durch diese Unternehmung, noch durch die
von Kray ausgesandten Streifkorps, ließ sich Morean
in seiner angefangenen Bewegung hindern. Daß der
österreichische Rirtmeister Graf Mier (25ten May) die
Besatzung von Donaueschingen überfiel, sie zum Theil
gefangen nahm, alle dorrigen Vorräthe zerstbrte, dann
verbunden mit dem Oberstlieutenant Grafen Wallmo-
den durch's Kinzingthal, sogar bis an den Brückenkopf
von Kehl vorrückte, focht ihn nicht an. Er gieng auf
Memmingen und Babenhausen; Lecourbe zog nach
Mindelheim und (28ten May) in Augsburg ein.
Aber auch Kray ließ sich dadurch nicht aus der
Stellung von Ulm verlocken, überzeugt, Moreau köne
sich nicht zu weit entfernen, und ein großes, feindliches
Heer in seinem Rücken stehen lassen. Doch sandte er,
ihn zu beobachten, und die Verbindung mit den leichten
Truppen des Prinzen Reuß anzuknüpfen, den General
Meerfeld mit zwei Regimentern Reiterei zum Lech
und bei Rain hinüber bis Aichach.
Der Kurfürst von Baiern aber, wie seinen Erb-
staaten die Gefahr näher drohte, ließ zwei Kompagnien