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des Leibregiments zur Lechbruͤcke nach Friedberg, und
eine Kompagnie des Regiments Kronprinz, mit 4 Sechs-
pfündern nach Landsberg ziehen; befahl die noch in
Baiern stehenden 11 Bataillons regelmäßiger Truppen,
durch Aushebung eines Mannes von vierzig Familien,
vollzählig zu machen (20ten May), um eine Legion Lan-
desvertheidiger aus verabschiedeten Kriegern und ein
Jägerkorps zu errichten. Freudig flogen, beim ersten
Ruf, die Baiern zu den Fahnen ihres Landesvaters,
der sie selbst anführen wollte, aber den einsweiligen Be-
fehl seinem Schwager, dem Herzog Wilhelm übergab.
Schon wenige Tage nach geschehenem Ruf war das
Korps 12,0658 Mann nebst 2,620 Pferden stark.)
Nun Moreau sah, daß Kray bei Ulm nicht
wankte, veränderte er den Planu. Er beschloß unterhalb
Donauwörth über die Donau zu gehen, die Grumndlinie
der Unternehmungen vom österreichischen Heer zu durch-
schneiden, und dies Heer selbst von seinen Magazinen
zu trennen. So hoffte er seinen Gegner zur Verlassung
seiner Schanzen und zur entscheidenden Schlacht zu zwin-
gen. Dieß ward ihm von Tag zu Tag dringender, weil
) Am 28ten May bestand dieses Korps bereits aus 11 Ba-
taillons Linien= Truppen, nämlich 2 Bataillons des Leib-
Regiments, 1 Bataillon Weichs, 1 Morawißko,
1 Junker, 1 Salern, 1 Churprinz, 1 Herzos
Wilhelm, 1 Herzog Pius, 2 Preysing, Laudes-
Defensions-Legion 3 Compagnien, ferner 4 Escadrons
Kürassiere, & Escadrons Dragoner, 2 Escabrons Che-
veaurlegers, 21 Bataillon Artillerie, 4 sechspfünder,
5 zwölfpfünder Kanonen, # siebenpfünder Haubitzen Bat-
teriegeschütz, 24 sechspfünder Baraillons-Kanonen. Das
Ganze aus 12,658 Mann, 2,620 Pferden bestehend.