Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

— 108 — 
es iImmer schwieriger wurde, die franzdsischen Streit- 
massen in Gegenden, die so lange schon Kriegsschauplatz 
waren, verpflegen zu kodnnen, während hingegen Ulm, 
durch Zufuhren aus ganz Schwaben, Baiern und Böhmen, 
Vorräthe in Menge erhielt. — Allein die Ausführung 
des Plans war mit Schwierigkeiten und Gefahren ver- 
knüpft. Denn dazu mußte Moreau selbst eine neue 
Grundlinie für seine Unternehmungen wählen; um sie 
aber zu beziehen, mußte er, damit er nicht auf dem 
rechten Donauufer theilweis geschlagen werden könne, sich 
vorher wieder mit seinen weit zerstreuten Massen zusam- 
menziehen. 
Er ließ also Lecourbe eiligst von Augsburg und 
dem Lech wieder in die alte Stellung zwischen der Günz 
und Kamlach zurücktreten, doch Mindelheim besetzt, und 
die Straßen nach Burgau und Augsburg beobachtet hal- 
ten. Bei dieser Bewegung Lecourbes's aber überfiel 
General Meerfeld mit zwolf Escadronen dessen Nach- 
hut, 2 000 Mann stark, zu Schwabmünchen, umzingelte 
und vernichtere sie fast ganz, so daß nur 500 Mann 
nach Türkheim entkamen. — Von der andern Seite ließ 
Moreau den General Richepanse mit dem linken 
Flügel sich der Mitte des Heers nähern, und nur noch 
die Illerbrücken vertheidigen. General Grenier, wele 
cher den Oberbefehl über St. Cyr's Korps empfangen, 
sollte die Bewegung Richepanse's unterstützen. Hin- 
gegen die auf Weißenhorn und Babenhausen gegangenen 
Divisionen Delmas und Deccen sollten die Lücke 
zwischen Grenier und Lecourbe ausfüllen. 
Der Feldzeugmeister Kray beschloß den Augenblick 
zu benutzen, und den Feind sogleich mitten in diesen 
Abänderungen seiner Stellung anzugreifen und zu ver-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.