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Ochsenhausen und Biberach, so daß bei Tagesanbruch
(5ten Juny) der rechte Flügel, vom General Sporck
befehligt, sich gegen den linken Flugel der Franzosen ent-
wickelte. Letzterer stand jetzt unter General Riche-
panse, weil St. Suzanne abgegangen war. Der
Angriff geschah mit Wildheit. Die Franzosen wurden
durchbrochen, uberflügelt, über Gutenzell nach Beuren
getrieben, und hielten nur mit Noth noch an der Kell-
müntzer Brücke, ihrem letzten Rückzugs-Punct, fest.
Doch hier schon der Gefahr nahe, vernichtet zu werden,
ermannten sie sich wieder, als die Brigade Ney plhbtzlich
zu ihrer Hülfe erschien, gesandt vom General Grenier.
Sie griffen an. Sie drückten den rechten Flügel sogar
wieder bis Dierenheim zurück.
Die Mittel-Kolonne der Oesterreicher hingegen,
unter Prinz Karl von Lothringen, rückre unaufhalt-
sam vor, doch ließ sie ihre Reserve hinter sich, eben so
auch bei Roth die Reiterei-Dioision Riesch. Die Ko-
lonne nahm das Gehbdlz, Bergmatte genannr, sie nahm
den Punct Schwendi auf dem Hüttenberg, und drang
bis Erolzheim.
Der linke Flügel, unter General Baillet de la
Tour, in der Nähe von Sieningen, zwischen Illeraich=
heim und Schwenden, war eben im Begriff, mit acht
Kanonen aus Kirchberg hervorkommend, die Kellmünzer
Brücke zu erreichen, und durch Wegnahme derselben
den General Richepansebei Gutenzell und Edelbeuren,
so wie alle am linken Illerufer stehenden Franzosen, ein-
zuschließen: als pldtzlich Alles andre Wendung nahm.
Grenier nämlich sah Richepause's Gefahr, und
schickte eilends den General Nep von Dietenheim wieder