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zur Unterstützung des Postens ausgesandt hatte, wurde
von feindlicher Reiterel, die von Bubenhausen nach Gra-
fertshofen längs dem Walde hineilte, übermannt. Die
Baiern, im Stich gelassen von einiger Reiterei, die se
bei sich gehabt, abgeschnitten von den ihrigen, wehrten
sich unrer Anführung des Oberlieutenants Schleich,
wie Verzweifelte. Erst da sie schon sieben und zwanzig
der Ihrigen gefallen sahen, ergaben sie sich, 70 Mann
stark, der Uebermacht. Hauptmann Trommer selbst
war noch, auf Stutterheim's Geheiß, mit einer Kom-
pagnie und einer Kanone dem Punct Bubenhausen zu
Hülfe geeilt, aber zu spät angelangt. Der Feind rückte
schon gegen ihn. Mit vieler Geistesgegenwart und Klug-
heit wandte er sich nach Weißenhorn zurück, verrammelte
die Thore, vertheidigte sich mit den ihm gebliebenen
53 Mann, bis er folgenden Tages Befehl empfing,
sich in die Linie des Heers auf den rechten Flügel von
Wrede's Brigade zurück zu begeben. — Die französischen
Reserve-Abtheilungen Leclerc und Decgen griffen in
derselben Zeit den General Giulapy bei Krummbach und
Breitenthal mit einer heftigen Kanonade an, und Sztar-
ray's gesammte Posien an der Mindel wurden nach
Burgau zurückgedrängt (15ten Juni). Doch Giulay
und Sztarray, sobald sie frische Verstäckungen erhal-
ten hatten, trieben den Feind wieder am folgenden Tage
nach Roggenburg und Weißenhorn, und stellten sich bei
Günzburg fest, mit ihrer Vorhut bei Wetrenhausen,
Burgau, Ichenhausen und Rieden an der Kotz. Der
baierische General Deroy mußte vorwärts Günzburg
mit drei Baraillons und vier Geschwadern Reiterei die
Kette der Vorposten bilden-
Unterdessen lenkte sich Richepanse immer rechts,
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