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Sztarray besetzte in der Nacht, mit aller ihm von
Ulm gekommenen Verstaͤrkung, die Anhoͤhen hinter der
Brenz; Moreau die Oerter Gundelfingen und Medlin-
gen. In derselben Nacht kam die ganze franzfische
Heermacht vom rechten Ufer der Donau herüber, mit
Ausnahme von Richepanse's Abtheilung, die an der
Iller zurückgeblieben war, um Ulm zu beobachten.
So endete eine Schlacht, welche meistens durch
Resterei-Gefechte entschieden ward, den Oesterreichern
5,000 Gefangene und 20 Kanonen kostere, und die Räu-
mung Schwabens, Frankens und Bajern zur Folge ha-
ben mußte. Allerdings ein gefährliches Wogstück für
Moreau war sie, der, im Fall des Nichtgelingens, mit
dem Untergang seines ganzen Heers bedroht war.
Krap ließ nun alle noch am rechten Ufer der
Donau befindliche Kriegsoblker, auch die Baiern, nach
abgebrannter Brücke bei Elchingen, zu seinem Haupt-
heer stoßen, verließ mit demselben sein verschanztes La-
ger, und stellte sich zwischen Elchingen und Albeck. In
Ulm blieb nur eine mäßige Besatzung, zu welcher auch
die baierische Brigade Bartels gehdrte, aus zwei Ba-
taillons bestehend. Schon am 20sten des Abends brach
er wieder auf, und kam mit den angestrengtesten Mär-
schen am dritten Tage über Heidesheim und Neresheim
nach Nordlingen. Denn nun er seine Magazine zu
Donauwbrth und daselbst den festen Punct des Schellen-
bergs verloren hatte, blieb ihm keine Zeit zu verlieren,
wenn er, um Baiern zu decken, um Meerfeld's Korps
dort an sich zu ziehen, in einem weiten mühseligen Bo-
gen um das feindliche Heer hingehen, und unterhalb
Donauwdrth wieder zur Donau kommen wollte, sich ei-
nen Uebergang zu suchen.