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Er war noch zu Noͤrdlingen, als er die Nachricht
von der Schlacht bei Marengo und dem daraus er—
folgten Waffenstillstand der Heere in Italien empfing.
Um seinen vom fuͤrchterlichen Wetter, von ununterbroche-
nen Maͤrschen und Gefechten erschoͤpften Kriegsvoͤlkern
einige Ruhe zu verschaffen, glaubte er, dem General
Moreau Anträge zu Abschließung einer ähnlichen Ue-
bereinkunft machen zu wollen. Moreau aber verwarf
alle Vorschläge, weil er seinem Gegner keine Zeit ge-
winnen lassen wollte, den Rückzug zu vollenden, um eine
neue Vertheidigungs-Linie in Baiern einzunehmen, und
sich mit dem Fürsten Reuß in Tirol in Verbindung
zu setzen.
Kray, zufrieden, durch das Unterhandeln seinen
Gegner wenigstens vom raschern Vorrücken abzuhalten,
und einen Tag voraus zu haben, brach am 29sten Juni
Abends um 0 Uhr von Ndrdlingen nach Wemdingen auf,
als sich Moreau's Heermacht eben der Stadt Nbrd-
lungen näherte. Am folgenden Tag Mittags, erreichte
er, lebhaft vom Feind verfolgt, die Stellung von Mon-
heim. Sie war freilich keineswegs vortheilhaft, weil
sie von einer Anhdhe beherrscht ward, deren sich die
Franzosen schnell bemeistert hatten.
Diese Anhöhe, es koste was es wolle, wieder zu
nehmen, empfing der ehemalige Oberst, schon seit eini-
ger Zeit zum General erhobene, Baron Wrede Befehl.
Mit zwei Bataillons Baiern und seiner reitenden Artil-
lerie griff er an. Die Franzosen, diesen wichtigen Punct
immer kräftiger verstärkend, leisteten langen Widerstand
bis ihn der Ungestüm der Baiern mit dem Bajonett brach,
die den Feind verfolgten, und die Hbhe bis in die späte
Nacht mit fortdauerndem Gefecht behielten. Se ward