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der Rückzug des dsterreichischen Heers gesichert, welches
jetzt nur etwa noch 35,000 Mann zählte, und bei Neu-
burg über die Donau gieng (264ten Juni Abends 0 Uhr).
Dort, ohnweit der Stadt, vorwärts Wagenhofen, bezog
es ein, mit dem Lech in gleicher Richtung laufendes
Lager, das die längs der Donau hinziehende Haupt-
straße durchschnitt. Es lehnte sich rechts an waldige
Höhen, von denen und einem reißenden Waldstrom es
auf der Stirnseite gedeckt wurde.
Doch Moreau, welcher seinem Gegner nicht festen
Fuß in Baiern zu gestatten dachte, hatte schon, als er
ihn nach Rdrdlingen und Monheim verfolgte, sich der
Eroberung Baierns auf dem kürzern Wege gesichert.
Schon von Dillingen hinweg (25ten Juni) mußte Ge-
neral Decaen mit 10,000 Mann über Augsburg nach
München voreilen, und General Lecourbe bei Rain
über den Lech gegen Neuburg ziehen.
Treffen bei Neuburg.
Hier kam Lecourbe schon am 27ten Juni an.
Seine Vorhut unter Montrichard's Anführung, gieng
sogleich gegen den linken Flügel der Oesterreicher durch
Pottmes, warf dort die Vorwachten, bemeisterte sich der
Dorfer Ober= und Unterhausen, und der Anhöhe, welche
die ganze Stellung dort beherrschte. Durch diese Be-
wegung Montrichard's ward sogar den Oesterreichern
die Mdglichkeit ihres Rückzugs zur Festung Ingolstadt
zweifelhaft. Deswegen empfing Generallieutenant Zwey-
brücken mit dem baierischen Korps Befehl, dem Feinde
das verlorne Feld wieder zu entreißen.
Alsbald stürzte sich Deroy mit seiner Brigade, erst
bataillonsweise, dann in der Ebene von Ober= und